Über die Praxis der Vergabe der Corona-Impftermine kann Gunter D. nur den Kopf schütteln. Er wohnt in einem Ort im Saaletal, ist 66 Jahre alt und als solcher in der Priorisierungsgruppe 3 eingestuft. "Ich habe am Vatertag in der vergangenen Woche eine Aufforderung per SMS erhalten, mich beim Impfzentrum in Lohr für einen Termin zu melden", sagt er. Doch gefreut habe er sich darüber nicht, denn wichtiger sei es für ihn gewesen, dass seine Ehefrau einen Impftermin erhält. Diese ist zwar noch keine 60 Jahre alt, betreut aber ihre pflegebedürftige Mutter und arbeitet zudem im Einzelhandel. Damit ist sie in der Priorisierungsgruppe 2 gemeldet. "Warum bekomme ich vor meiner Frau einen Termin, obwohl diese in der Priorisierung vor mir liegt", fragt sich Gunter D.
Lohr