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Main-Spessart: Main-Spessart: Wegen Corona bald 4000 Kontaktpersonen nachverfolgt

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Main-Spessart: Wegen Corona bald 4000 Kontaktpersonen nachverfolgt

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    Mit großem Aufwand betreiben die Behörden (hier ein Symbolfoto) die Nachverfolgung von Kontaktpersonen von positiv auf Covid-19 getesteten Personen. Die Zeitspannen bis zur Information wachsen mit Zunahme der Fälle.
    Mit großem Aufwand betreiben die Behörden (hier ein Symbolfoto) die Nachverfolgung von Kontaktpersonen von positiv auf Covid-19 getesteten Personen. Die Zeitspannen bis zur Information wachsen mit Zunahme der Fälle. Foto: Marijan Murat

    So also klingt Corona. Ein Hustenanfall nach dem anderen. Der Mann am Telefon ist kaum zu verstehen. Was der Marktheidenfelder zu sagen hat, aber schon: Ihm ist ein Rätsel, weshalb die von ihm benannten Kontaktpersonen erst drei, teilweise vier Tage nach Bekanntgabe seines positiven Corona-Resultats informiert wurden. Und ein Rätsel ist ihm auch, weshalb seine Lebensgefährtin in Uettingen, am gleichen Tag getestet, erst Tage später ihr Resultat erhielt, nochmals getestet und obendrein noch von der Polizei angerufen wurde. Wie ist das zu erklären?

    Antwort geben können die Landratsämter in Würzburg und Karlstadt. Deutlich wird zunächst einmal, dass viele mit Corona beschäftigten Behörden, Labors und Ämter an den Grenzen der Belastbarkeit angelangt sind. Solange es kostenlose Tests auf Covid-19 gibt, wird es Verzögerungen geben. Auch bei der Benachrichtigung von Kontaktpersonen, zumal wenn dies an einem Wochenende geschehen muss. "Dann muss man halt Zusatzschichten fahren", meint der Marktheidenfelder, der seine Kontaktpersonen an jenem Freitag, als ihm sein Ergebnis vorlag, vorsichtshalber selbst informiert hat. Testen lassen hatten sich er und seine Freundin beim Hausarzt.

    24 Mitarbeiter in der Nachverfolgung in MSP

    Warum aber konnten seine Kontaktpersonen erst drei oder vier Tage später vom Gesundheitsamt Main-Spessart informiert werden? "Aufgrund der großen Anzahl an gemeldeten Fällen und deren Kontaktpersonen", sagt Holger Steiger, der Pressesprecher des Landratsamtes in Karlstadt. Auch in der Pressestelle sei kaum noch ein Herumkommen angesichts der Fülle an Anfragen. Von welchen Fristen müsse man denn derzeit ausgehen bei der Nachverfolgung und Benachrichtigung? Steiger: "Die Kontakte sollen so schnell wie möglich kontaktiert werden. Aktuell sind 24 Mitarbeiter für die Nachverfolgung von Kontaktpersonen im Einsatz." Und um aus Ausmaß deutlich zu machen ergänzt er: "Bisher wurden 3375 Kontaktpersonen nachverfolgt."

    In den betroffenen Stellen in Würzburg sieht es beim Arbeitsanfall nicht viel anders aus. Aber muss man eine Frau, wie positiv getestet ist und akut unter Symptomen leidet, innerhalb weniger Tage ein zweites Mal testen und dazu auf die Strecke an der Talavera schicken? Offenbar ist der Fall in Uettingen ein Einzelfall, so jedenfalls lässt sich aus der Antwort von Dagmar Hofmann aus der Pressestelle des Landratsamtes Würzburg herauslesen: "Kontrolltests von positiven Befunden werden nur in Einzelfällen bei konkreten Fragestellungen veranlasst." Das Gesundheitsamt Würzburg halte sich hier an die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts. 

    Warum die Polizei angerufen hat

    Und weshalb der Anruf der Würzburger Polizei? Die Frau aus Uettingen sagt, sie habe erst wenige Minuten vorher mit dem Gesundheitsamt telefoniert. Sie, wie ihr Partner versichern, dass sie keinen Anruf des Gesundheitsamtes erhalten hätten, der unbeantwortet geblieben wäre. Hofmann kann dazu nur allgemein antworten, weil der konkrete Fall anonym bleiben soll: "Die Polizei wird eingeschaltet, wenn uns Kontaktdaten der Ansteckungsverdächtigen nicht vorliegen oder diese über die vorhandenen Kontaktdaten nicht zu erreichen sind. Dabei wird grundsätzlich darum gebeten, dass eine Kontaktaufnahme mit dem Gesundheitsamt zeitnah erfolgen soll."

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