Einen interessanten Vortrag hielt Bruder Jörg von den Christusträgern im Kloster Triefenstein im evangelischen Pfarrheim über seine Tätigkeit im Kongo, vor allem in der Mission Vanga, die zur Stadt Kikwitt gehört. Der Leiter der ökumenischen Praxisgruppe, Klaus Webert, hieß ihn und die Besucher willkommen, ebenso Pfarrer Klaus Betschinske.
Der Referent zeigte zunächst auf einer Landkarte den Staat Kongo, der im Westen Äquatorial-Afrikas liegt und rund 870 000 Einwohner hat. Die Amtssprache ist Französisch. Das Land wurde 1960 unabhängig und ist das drittgrößte in Afrika. Bruder Jörg wies darauf hin, dass Präsident Mobutu den Kongo, der reich an Bodenschätzen sei, wirtschaftlich herunter gewirtschaftet habe. Es werden Blei, Zink und Erdöl gefördert, auch Gold und Silber. Durch den Bürgerkrieg sei das Land geschwächt, und noch heute hielten die Rebellen die Hälfte des Landes besetzt.
400 Betten
Die Missionsstation sei eine intakte Anlage mit Krankenbaracken, Wohnhäusern und Operationssaal. Allerdings müsse der Strom teuer mit Generatoren gewonnen werden.
Auch die Bundesregierung sei mit der Entwicklungshilfe an der Missionsstation beteiligt, die über 400 Betten verfüge, die nicht selten doppelt belegt seien. Auch werde, so Bruder Jörg, eine Krankenpflegeschule unterhalten.
Etwa 60 bis 80 Patienten müssten täglich ambulant versorgt werden. Für die Verpflegung der Patienten müssten Angehörige sorgen. Die Betten seien fest eingemauert, damit sie nicht gestohlen werden können.
Das Personal besteht aus drei weißen und zehn einheimischen Ärzten und einer ganzen Reihe von Pflegerinnen und Pflegern, die angelernt wurden. Man habe es mit Malaria, Aids und der Schlafkrankheit zu tun.
Unterernährte Kinder
In der Kinderstation gebe es viele unterernährte Kinder. Immerhin ist der Bevölkerungsanteil der Kinder unter 15 Jahren 40 bis 50 Prozent. Das Hospital genieße bei den Eingeborenen großes Ansehen. Es seien, so der Referent, auch Außenstellen eingerichtet.
Zwar seien die Einwohner, die vor allem Bantu-Stämmen angehören, sehr gastfreundlich, aber auch ihrem Schicksal ergeben.
Bruder Jörg, der schon 16 Jahre in diesem Land war, jetzt wieder zwei Jahre in der Mission, arbeitete dort als medizinisch-technischer Assistent und bildete Einheimische aus.
Nach dem Vortrag entwickelte sich eine rege Diskussion.
Klaus Webert bat um Spenden vor allem für die Medikamentenhilfe.