Leuchtende Farben, kräftige Pinselstriche, kompromisslos auf den Malgrund gebracht: Ansichten aus Karlstadt und Umgebung, wie sie so noch nicht zu sehen waren: In der Marysey Gallery stellt der Neumarkter Maler Bernhard Maria Fuchs die Ergebnisse seiner Streifzüge aus.
„Ich bin Landschaftsmaler, ich habe noch nie ein Atelier besessen“, stellt sich der drahtige Künstler vor. „Ich fahre irgendwo hin, baue auf und male in einem Zug, nachgearbeitet wird dann nichts mehr.“ Bei seiner Arbeit trotzt Fuchs auch Wind und Wetter, „ich war schön öfter total durchnässt, aber ich höre erst auf, wenn das Bild fertig ist, und wenn es in Strömen regnet, male ich eben den strömenden Regen. So wie ich ihn sehe.“ Und gerade diese Regenbilder sind in der Ausstellung mit die eindrucksvollsten: Leuchtende Farben, die sich gegen die grauen Strukturen des Regens behaupten, sich ihr Recht in Wind und Wetter suchen.
Bernhard Maria Fuchs spart nicht mit Material: Dicke Farbschichten überlagern sich, denn „meine Landschaften sind Dokumente eines Tages und eines Ortes, und diese Orte haben Leben in sich“, betont der Künstler. Sein Bilder halten nicht starre Momente fest, sondern Zeiträume. „Leben ist Veränderung, und Veränderung ist Leben. Wenn die Sonne scheint, male ich die Sonne, wenn dunkle Wolken aufziehen, müssen sie aufs Bild, und wenn dann wieder die Sonne durchbricht, kann es sein, dass plötzlich zwei Sonnen auf einem Bild sind. Fuchs malt dabei buchstäblich bis zum Umfallen, wenn das Bild aus ihm heraus muss. Eine Arbeits- und Malweise, die man von Expressionisten wie Vincent van Gogh kennt.
Einen anderen Arbeitsstil pflegte Fuchs bei seinen sehenswerten Karlstadt-Miniaturen. „Ich mache vor Ort eine Zeichnung, die hänge ich seitenverkehrt ins Fenster und stelle einen Linolschnitt davon her, davon mache ich etwa fünf Drucke, die dann mit Ölkreide ausgemalt werden.“
Der 1959 geborene Künstler genoss eine Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg. Es folgten viele Studienreisen durch viele europäische Länder, durch Marokko, Indonesien, Australien und Neuseeland sowie ein einjähriges Stipendium in China. Und überall pflegte und perfektionierte er seine Arbeitsweise: hingehen, sehen, hören und malen, malen, malen. Diese impulsive Art und die höchst subjektive und unabhängige Sicht der Dinge ist es auch, die Galeristin Maria Sundermann so am Künstler schätzt: „Bernhard Fuchs ist einfach einer, der malen muss, wenn es ihn dazu drängt. Er malt bis zur Erschöpfung und schert sich nicht um den Markt. Solche Typen gibt es heute nur noch wenige.“
Die Bilder sind bis 21. Dezember, in der „Marysey Gallery“, Neue Bahnhofstraße 9, Telefon (01 71) 9 57 28 39 zu sehen, Öffnungszeiten: mittwochs bis freitags, von 14 bis 18 Uhr und samstags 10 bis 14 Uhr.