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Retzbach: Manches "Unkraut" ist essbar oder hat heilende Wirkungen

Retzbach

Manches "Unkraut" ist essbar oder hat heilende Wirkungen

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    Grundsätzliches zur Ruderalpflanzen, aber auch Bilder davon und in der näheren Umgebung gepflückte Exemplare zeigte die Ausstellung "Wilde Pflanzen vor der Türe" des Bund Naturschutz in Retzbach. im Bild (von links): Bürgermeister Wieland Gsell, Kreisvorsitzender Bund Naturschutz Erwin Scheiner, Michael Rüth, Alexandra Kerner und Silvia Löwe von der Ortsgruppe Retzbach.
    Grundsätzliches zur Ruderalpflanzen, aber auch Bilder davon und in der näheren Umgebung gepflückte Exemplare zeigte die Ausstellung "Wilde Pflanzen vor der Türe" des Bund Naturschutz in Retzbach. im Bild (von links): Bürgermeister Wieland Gsell, Kreisvorsitzender Bund Naturschutz Erwin Scheiner, Michael Rüth, Alexandra Kerner und Silvia Löwe von der Ortsgruppe Retzbach. Foto: Jürgen Kamm

    Sie wachsen an Wegrändern oder in Pflasterritzen. Die Ausstellung "Wilde Pflanzen vor der Türe" des Bund Naturschutz dreht sich vor allem um solche Ruderalpflanzen. Sie war im Rahmen des Umweltprojektes "Netzwerk des Lebens und der Vielfalt im Landkreis Main Spessart" während des Makronenfestes im Retzbacher Rathaus zu sehen.

    Die Ortsgruppe des Bund Naturschutz Retzbach unterstützte die großen Tafeln der Wanderausstellung mit selbst gemachten Fotos solcher Pflanzen, aufgenommen von Michael Rüth, und auch mit echten Pflanzen wie Rainfarn, Mähdesüß, Kratzdistel, Johanniskraut oder wilder Majoran, gepflückt von Silvia Löwe.

    Bei der Eröffnung übergab Norbert Hörning als Vorsitzender der Ortsgruppe nach einer Begrüßung das Wort an den Kreisvorsitzenden Erwin Scheiner. Dieser ging darauf ein, dass viele solcher Pflanzen, etwa die bekannte echte Kamille, schon seit langer Zeit auch als Heilpflanzen genutzt werden. Es sei sinnvoll, ihnen etwas Raum zu geben, etwa in Form einer "unaufgeräumten Ecke" im Hausgarten. Er stellte leider immer wieder fest, dass Kinder keinen Bezug zur Natur mehr hätten.

    In seinem Grußwort berichtete Bürgermeister Wieland Gsell, als Gemeindeoberhaupt erfahre er oft von solchen Pflanzen. Meist in Form von Anrufen oder Nachrichten, "da ist es nicht aufgeräumt, das Unkraut muss weg!". Als Biologe wisse er aber, dass es Unkraut nicht gibt. So sei der im Gemüsebeet nicht gerade geliebte Löwenzahn für Salate geeignet, die geröstete Wurzel kenne mancher aus mageren Zeiten noch als Kaffeeersatz. Ein weiteres Beispiel seien Brennnesseln. Im jungen Pflanzenstadium geerntet ließen sie sich wie Spinat zubereiten.

    In der Ausstellung konnten die Besucher unter anderem auch erfahren, dass die Brennnessel bei unseren Vorfahren sogar als Liebeszauberpflanze galt. Auch "Orakelpflanzen" sind unter den Ruderalpflanzen. Das Abzählen an Gänseblümchen oder Margareten, "sie liebt mich – sie liebt mich nicht", kennt wohl jeder

    Neben Wegrändern sind Lebensräume für solche Pflanzen zum Beispiel alte Mauern mit "unordentlichen Fugen", Freiflächen in Dörfern und Städten, die nur selten gemäht werden, oder pflanzenfreundliche Beläge wie Rasengittersteine und Pflaster mit großen Fugen.

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