Die Bereitschaft hat ihren Grund: Immerhin geht es bei dem großen Schwiegermutter-Test des größten bayerischen Privatradio-Senders um 20 000 Euro. So viel lässt das Medienunternehmen für Trauringe, Brautkleid und Flitterwochen für das Siegerpaar springen. "Am Mittwoch ist Anmeldeschluss für alle Schwiegermutter-Schwiegersohn-Teams", erläuterte Antenne-Pressesprecherin Katrin Gretzmeier. "Bis Dienstagmittag gingen bei uns mehr als 1300 Bewerbungen ein." Vier "Paare" wurden von der Antenne-Redaktion aus den 1300 ausgewählt.
Nur vier kommen durch
Das erste aus dem Raum München wurde bereits am Dienstag in der Sendung "Guten Morgen, Bayern" von Wolfgang Leikermoser vorgestellt. Nummer zwei wird an diesem Dienstag präsentiert, das dritte Paar am morgigen Donnerstag, das vierte Paar am Freitag, jeweils in der gleichen Sendung. Ob's Monika Hencke und Manuel Melchior so weit schaffen...?
Der gelernte Werbe-Grafiker mit eigenem Büro in Altfeld und die 46-jährige Hausfrau und zweifache Mutter aus Marktheidenfeld sehen's olympisch: Teilnehmen ist wichtiger als der Sieg - wenngleich die zusätzliche Hochzeits-Ausstattung nicht ungelegen käme. Immerhin will der 30-jährige mit seiner zukünftigen Ehefrau Bianca auf jeden Fall auf Hawaii flittern. Die Trauringe will die 24-jährige Braut bei Gertrud Wilfling in Oberndorf, einer Schulkameradin von Biancas Vater Alfred (45), erwerben. "Das Kleid wird ebenfalls hier in der Region Marktheidenfeld erstanden", versichert die Raiba-Bankkauffrau. Dieses Geld bleibt also schon mal in der Region.
"Das Gewinnerpaar bleibt vom 22. bis einschließlich 26. August fast ununterbrochen bis auf einen Meter aneinander gekettet", schildert Katrin Gretzmeier das Verfahren. "Nur für den Gang zur Toilette und in medizinischen Notfällen wird die stählerne Verbindung gelöst." Duschen, waschen, schlafen, essen - das sind keine Gründe, das Schloss zu öffnen. Für die körperliche Reinigung und die Nachtruhe stehen notfalls Trennwände zur Verfügung.
"Weil er der Richtige für die Tochter ist und es keinen Besseren gibt"
Monika Hencke über den künftigen Schwiegersohn Manuel Melchior
Das ungleiche Paar wird nach der Vorstellung über's Wochenende von den Antenne-Hörern in offener Online-Wahl ermittelt. Wie das funktioniert, verrät Moderator Wolfgang Leikermoser jeweils in der Morgensendung zwischen fünf und neun Uhr.
Und was meint Brautvater Alfred zu der ganzen Geschichte? "Die Tochter gebe ich ungern her, obwohl ihr Zukünftiger ein ausgesprochen patenter Kerl ist. Dass die Ehefrau einmal eine Woche lang an der Kette liegt, macht mir nichts aus. Schließlich sind wir 25 Jahre verheiratet und waren schon vier Jahre vorher zusammen . . ."
Ganz so lange bestehen die zarten Bande zwischen Braut und Bräutigam logischerweise noch nicht. Sie haben sich vor zwei Jahren - wo könnte es anders sein - auf der Laurenzi-Messe kennen gelernt. Ein Paar sind die beiden aber erst seit einem dreiviertel Jahr. Warum haben die zwei so lange gewartet? "Sie hat mit halt vorher keinen Antrag gemacht", erklärt Manuel Melchior die Verspätung.
Keine Angst vor Nähe
Schwiegersohn und Schwiegermutter fürchten sich nicht vor der Nähe. Sie mögen sich ausgesprochen gern, sind leidenschaftliche Bayern-München-Fans und auch ansonsten "saugut drauf", wie man beim Zeitungs-Interview feststellen konnte. Warum beide beim Schwiegermutter-Test mitmachen wollen? Monika Hencke: "Weil er der Richtige für die Tochter ist und es keinen Besseren gibt"; Manuel Melchior: "Weil ich weiß, dass es für mich nur noch meine zukünftige Frau gibt und wir aus einer Eich sind (aus einem Holz geschnitzt, Anm. d. Red.)."
Dass seine Schwiegermutter den kleinen Fehler hat, dass ihr Mundwerk manchmal keine Pause macht, das werde ausgeglichen durch ihre tollen Kochkünste, meint Manuel schmunzelnd. Hoffentlich hat diese die Tochter geerbt...