"Aufgrund der Umstände", erklärte Bürgermeister Mario Paul, war das letzte Treffen des Lohrer Stadtrats in diesem Jahr am Mittwoch eine reine Arbeitssitzung. Kein Abschlussessen, kein festlicher Rahmen. Trotzdem was es dem Bürgermeister wichtig, vor dem Einstieg in die Tagesordnung einige "Gedanken zum Jahresende" zu äußern. Dabei ging es um ebendiese "Umstände", also Corona.
Zur Freiheit gehöre es, "für sich zu entscheiden, ob man sich impfen lässt oder nicht". Das wolle er nicht in Frage stellen. Wenn jedoch die Entscheidung von Einzelnen in Summe dazu führe, dass die Freiheit der weit überwiegenden Mehrheit wiederholt beschnitten und bedroht sei, "dann ist es ein Gebot der Stunde und Aufgabe des Staates, geeignete Maßnahmen zu ergreifen".
Dabei gehe es darum, "die aus dem Gleichgewicht geratene Balance zwischen der Freiheit einer Minderheit und der Freiheit der Mehrheit wieder herzustellen". Es sei ihm ein Herzenswunsch, "dass wir es gemeinsam schaffen, die Pandemie hinter uns zu lassen". Dazu gehörten der respekt- und verständnisvolle Umgang miteinander, aber auch Fakten und wissenschaftliche Erkenntnisse, an die man sich halten sollte. Paul richtete einen doppelten Appell an die Bevölkerung: "Tragen wir solidarisch die Maßnahmen zum Infektionsschutz mit und vor allem: Lassen wir uns impfen."
Dank an die, die trotz harter Einschränkungen weitermachen
Der Bürgermeister dankte den Haupt- und Ehrenamtlichen in Krankenhäusern, Pflege, Schulen, Kindergärten, Impfstationen und Teststrecken, "die täglich ihr Bestes geben"; den Aktiven in Vereinen und Organisationen, ebenso Geschäftsleuten und Kulturschaffenden, "die trotz harter Einschränkungen weitermachen und nicht resignieren".
In der Stadtverwaltung und städtischen Einrichtungen sei täglich Flexibilität gefordert gewesen. Das hätten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Bravour gemeistert, sagte Paul, der auch seinen Stellvertretern Dirk Rieb (zweiter Bürgermeister) und Ruth Steger (dritte Bürgermeisterin) dankte, "die mich bei der Erledigung meiner Amtspflichten großartig unterstützen".
Steger gab den Dank an Mario Paul zurück. Der Bürgermeister und die Verwaltung "haben es ganz gut geschafft", lobte sie.