Ein Bild von den beiden städtischen Kindergärten Seeweg und Sendelbach hat sich der Stadtratssozialausschuss bereits früher gemacht; am Montag war nun der städtische Kindergarten Rodenbach an der Reihe, in dem aktuell 29 Kinder aus Rodenbach, Lohr, Wombach, Sendelbach, Neustadt und Marktheidenfeld betreut werden. Leiterin Lydia Höhnlein und Erzieherin Katrin Matthes erläuterten ihren Besuchern das an der Montessori-Pädagogik orientierte Konzept.
In Rodenbach gebe es keine Funktionsräume, aber man habe „ganz vorsichtig die Gruppentüren geöffnet“, sagte Höhnlein. Auf diese Weise könnten die Kinder die Funktionsecken erforschen; dazu zählen Bällebad, Spring- und Hüpfecke, Tunnelecke und Werkecke. Außerdem gibt es einen Turnraum.
Die Eltern der Kindergartenkinder seien in Rodenbach „sehr aktiv“ und hätten viele Ideen, sagte Höhnlein; im vergangenen Jahr habe man auf Elterninitiative ein Action-Painting veranstaltet. Auch der Elternbeirat sei „sehr rege“.
Laut Höhnlein bestimmen in Rodenbach die Kinder „wie's läuft“, nicht die Erzieherinnen. Dennoch gebe es für die Kinder keine „totale Freiheit“, man arbeite nach dem Prinzip des Vertrauens.
Weil der Kindergarten relativ klein und übersichtlich sei, könne man denjenigen Kindern, die das bräuchten, besondere Zuwendung geben, erläuterte Katrin Matthes. Morgens von 7 bis 9 Uhr seien die Gruppen geschlossen, danach teiloffen. Krippenkinder gebe es derzeit keine. „Wir gehen auch immer raus in den Wald“, berichtete sie. Und mittwochs komme die Musikschule ins Haus, ergänzte Höhnlein.
Auf Nachfrage von Ruth Steger (SPD) sagte Höhnlein, dass für 2,70 Euro warmes Mittagessen gebucht werden könne, es werde von der „alten Post“ in Sendelbach geliefert.
Seppl Blenk (SPD) erfuhr von Höhnlein, das der Rodenbacher Kindergarten gerne Flüchtlingskinder aufnehmen würde; das Problem sei allerdings das Bringen und Holen.
„Klein, aber oho“, lautete das Fazit von Bürgermeister Mario Paul zum Kindergarten Rodenbach. Paul hob die Vielfalt hervor, die durch die unterschiedlichen Konzepte der vier städtischen Kindergärten gegeben sei.