Auch diese alte Ansicht von Marktheidenfeld hat Wolfram Blasch aus Erlenbach dem Historischen Verein Marktheidenfeld und Umgebung überlassen. Das Foto dürfte Anfang der 1930er Jahre entstanden sein. Am linken Bildrand auf halber Höhe erkennt man im Main die „Badeanstalt“ als gern in Anspruch genommene Sommerfrische. Am begradigten Marktheidenfelder Mainufer liegen drei Lastkähne. Überhaupt ist der Main ein inzwischen begradigter Fluss, was der Blick Richtung Hafenlohr belegt. Dabei wurden am westlichen Ufer nördlich und südlich der Brücke Buhnen angelegt. Zwischen dem Landpfeiler der Mainbrücke auf der Marktheidenfelder Seite und dem Fluss schlängelt sich noch der Treidelpfad, auf dem die Pferde der Leinreiter die Schiffe flussaufwärts gezogen haben. Dass die Untertorstraße und die Lengfurter Straße früher zu den wichtigsten Straßen von Marktheidenfeld gehört haben, erkennt man an ihrer Breite. Die Rothenbücher Wiese, auf der sich jetzt der Mehrgenerationen-Spielplatz befindet, war seinerzeit mit Büschen und Bäumen bestanden. Zum Main hin grenzt die frühere Plattenschleiferei mit hohem Kamin und Lagerplatz die Rothenbücher Wiese ab. Heute hat dort der Männerchor sein Sängerheim. Am unteren Bildrand sieht man in der Mitte die Bau- und Möbelschreinerei Grön mit ihrem großen Lager- und Bauplatz. Die Turnhalle auf dem angrenzenden Areal war noch nicht errichtet. In der Mitteltorstraße ragt zurückgesetzt der Kamin der Bürgerbräu in die Höhe, daran grenzt ortsauswärts das frühere Bezirksamt an. Schräg rechts dahinter sieht man die Gebäude der Brauerei/Mälzerei Sorg. Erwähnt sei noch, dass es zwar entlang der Langen Gasse/Luitpoldstraße und jenseits bereits vereinzelte Bebauung gibt, das Karree, das heute in etwa von der (unteren) Petzoltstraße, der Luitpoldstraße, der Bronnbacher Straße und der Straße An der Stadtmauer eingeschlossen wird, war aber nahezu unbebaut und ist kleingärtnerisch genutzt worden.
MARKTHEIDENFELD