Drei Tests in der Woche, das ist seit Montag Pflicht für alle Kinder, die eine Kita besuchen. In den städtischen Kitas in Marktheidenfeld gilt diese Regel schon eine Woche länger. "Wir haben direkt nach den Ferien damit begonnen, wegen der Ansteckungsmöglichkeiten während der Weihnachtsferien", erklärt Manuel Kern, Leiter der Kita Baumhofstraße.

"Im Großen und Ganzen machen bis jetzt alle sehr zuverlässig mit", lautet Kerns Fazit nach eineinhalb Wochen. "Viele Eltern haben ihre Kinder auch schon vorher freiwillig regelmäßig getestet." Bei den 120 Kindern, die die Baumhof-Kita besuchen, gibt es keines, das wegen der Testpflicht nicht mehr kommt.
Testen ist für die meisten Kinder kein Problem
Für die Kinder selbst sei das Testen kein großes Thema, ist sein Eindruck. "Hin und wieder hören wir von Eltern, dass ihre Kinder Angst vor der Teststation oder dem Stäbchen haben – aber das sind Einzelfälle. Mit den größeren Kindern kann man über das Thema auch schon gut reden und ihnen vieles erklären."
Wie die Testpflicht geregelt wird, ist den Kitas überlassen. "Wir haben im Leitungsteam und mit dem Elternbeirat lange überlegt, welches Modell für uns am besten passt", sagt Kern. Drei Möglichkeiten gab es: Ein Pooltest, bei dem die Eltern beim Bringen die Proben bei ihren Kindern entnehmen, ein Selbsttest im Morgenkreis unter Aufsicht der Erzieherinnen und Erzieher, oder Eltern testen ihre Kinder zu Hause und versichern dem Kindergarten schriftlich, dass der Test stattgefunden hat und das Ergebnis negativ ist.

Die städtischen Kitas in Marktheidenfeld haben sich für die dritte Variante entschieden. Für den Pooltest in der Bringzeit braucht es viel Zeit und Platz im Eingangsbereich. Und dass die kleineren Kinder von Mitarbeitenden getestet werden oder sich selbst testen und sich dabei möglicherweise verletzen oder der Test nicht verlässlich ist, das Risiko wollte niemand eingehen.
Lolli-Tests sind nicht immer lieferbar
Stattdessen kontrollieren jetzt also am Montag, Mittwoch und Freitag die ein Erzieher oder eine Erzieherin am Eingang zum Gruppenraum, ob die Eltern den Test-Nachweis vorbringen. Den Test daheim können die Eltern auch schon am Abend vorher machen, das Ergebnis ist 24 Stunden gültig. Wer nicht getestet ist, kommt nicht in den Gruppenraum. "Da müssen wir konsequent sein", sagt Kern. Zwei, drei Mal sei es bisher vorgekommen, dass die Eltern den Test vergessen hätten.

In diesen Fällen hat er Eltern und Kinder wieder nach Hause geschickt – oder zur nächsten Apotheke, um noch schnell einen Test zu besorgen. Die Tests müssen die Familien nicht selbst bezahlen, Kern verteilt Berechtigungsscheine, mit denen die Apotheke kostenlos Tests herausgeben. Hier gibt es allerdings Lieferprobleme in letzter Zeit: Die für Kinder gut geeigneten Lolli-Tests sind oft nicht verfügbar. Dann bleibt nur der reguläre Test für Erwachsene, bei dem ein Abstrich aus der Nase oder aus dem Rachen genommen werden muss.
Kern und seinen Mitarbeiter gibt die Testpflicht ein Stück mehr Sicherheit: "Wir sind hier ja alle relativ ungeschützt – Kinder und Kollegen. Die Kinder tragen keine Masken, Abstand halten ist in dem Alter schwierig und die wenigsten Kinder sind geimpft." Die Testpflicht bedeute zwar einen erheblichen Aufwand für die Einrichtung, man habe aber einen Weg gefunden, die Tests in den Kita-Alltag zu integrieren.