Lohr (mds) Es kann bis zum Ende alles perfekt zusammen passen oder aber kurz vor Schluss noch alles schief gehen: Gemeinsam mit vier Lehrerkollegen erstellt Franz Wolf, Rektor der Gustav-Woehrnitz Hauptschule in Lohr, den Stundenplan für 500 Schüler, 22 Klassen und 48 Lehrer. Bis Mitte August muss jede der 826 vom Schulamt der Hauptschule für die Schuljahre 2006/07 zugeteilten Unterrichtsstunden sinnvoll und ordnungsgemäß verplant und eingeteilt sein.
Das Hauptschulteam, dem neben Rektor Wolf auch Gerhard Zimansky, Ingrid Otto, Nadine Moritz-Steigerwald und Susanne Kaderschafka angehören, liegt dabei momentan in den "letzten Zügen". Bereits nach den Osterferien beginnen die Vorbereitungen der Stundenplanarbeit für das kommende Schuljahr. In Fragebögen klärt Wolf unter anderem ab, welche Lehrkräfte an der Schule bleiben, welche die Hauptschule verlassen, welche gerne welche Fächer unterrichten würden und welche nicht und welche Zusatzqualifikationen vorhanden sind.
"Es gibt zum Beispiel Lehrer, die PCB (Physik, Chemie, Biologie) überhaupt nicht unterrichten möchten, andere hingegen, die dieses Fach geradezu lieben", erzählt Ingrid Otto. Die Fragebögen dienen dem Stundenplanteam als Grundstock, denn nach Möglichkeit soll kein Lehrer gezwungen werden, Unterrichtsstunden zu geben, die er nicht besonders mag oder für die er nicht ausreichend qualifiziert ist.
Gleichzeitig mit den Personalzahlen ermittelt Zimansky die statistischen Schülerzahlen. "Die tatsächliche Klassenstärke haben wir erst in der ersten Schulwoche. Vorab planen wir mit Erfahrungswerten", erklärt der Rektor. Haben sie die Schülerzahlen, die Anzahl der Lehrkräfte und die Unterrichtsstunden abgeklärt, kommt die nächste große Hürde: Wahlpflichtfächer in der achten Jahrgangsstufe, Einsatz der verschiedenen Fachlehrer für Hauswirtschaft, Werken, Textiles Gestalten, Belegung von Küche, Computer- und Werkraum sowie den Sportanlagen.
Im kommenden Schuljahr zählt die Hauptschule 500 Schüler, 48 Lehrkräfte, 826 Unterrichtsstunden und inklusive der neuen Ganztagesklasse 22 Klassen mit durchschnittlich 24 Schülern. "Das ist nicht nur ein ganz großes Puzzlespiel sondern muss auch pädagogisch sinnvoll zusammenpassen", erklärt Zimansky.
Das bedeutet, die Kernfächer wie Deutsch und Mathe müssen täglich gelehrt, das Klassenleiterprinzip berücksichtigt und Freistunden so weit wie möglich vermieden werden. Die Teammitglieder sind sicher, dass am Ende der ersten Ferienwoche der neue Plan fürs nächste Schuljahr steht. Vorausgesetzt, ein Supergau wie im vergangenen Jahr bleibt ihnen erspart. Damals nämlich erfuhr das Team erst nach Fertigstellung des Stundenplans, dass das Fach evangelische Religion auf andere Tage verschoben werden musste. "Da haben wir halt wieder von vorn angefangen", berichtet Wolf.