Sie hatte es im Vorhinein beschrieben: Einen guten Kuchen an einem fremden Ort hinzukriegen, hängt vor allen Dingen vom Ofen ab. Als Gabriele Schäfer aus Karlstadt am vergangenen Freitag das Münchner Kochstudio betrat, in dem das Finale von „Rosenmehl sucht Bayerns besten Hobby-Bäcker“ stattfand, stellte sich ihr als erstes die Frage: „Wo sind hier überhaupt die Öfen?“ Zwei Einbauöfen und zwei tragbare Tischöfen hatte man den neun Finalistinnen des Wettbewerbs zur Verfügung gestellt. „Mit seinen offenen Heizschlagen eignet sich der Tischofen gut zum Aufbacken einer Tiefkühlpizza“, beschreibt die Ernährungsberaterin. Für ihr mitgebrachtes Rezept, den fränkischen Matteplootz, war die Hitze von unten zu heiß. Nach 40 Minuten war der Hefeteig verbrannt, die Quarkmasse oben drauf roh.
„Natürlich habe ich mich ein bisschen geärgert über die Bedingungen, aber insgesamt sehe ich die Sache sportlich: ich hatte einen netten Ausflug nach München“, erklärt Gabriele Schäfer im Nachhinein. Und auch das Gewinner-Gebäck, ein Schmalzgebäck mit dem Namen „Reiskiachi“, hergestellt von einer 62-jährigen Oberbayerin, sei ausgesprochen lecker gewesen. Und ganz leer ausgegangen ist die Karlstadterin nicht: In einigen Tagen wird ihre neuen Küchenmaschine eintreffen.
Und auch das Rezept vom Matteplootz wird wohl in der Schäferschen Küche immer wieder mal auf den Tisch kommen. Zunächst aber hat der Quarkkuchen Pause. „Jetzt stürze ich mich zur Abwechslung lieber auf das Weihnachtsgebäck“, sagt Gabriele Schäfer. Auch da warten althergebrachte Rezepte aus der Familientradition – am besten herzustellen im Ofen ihres Vertrauens: zuhause in Karlstadt.