Ungewöhnliches Bild im Wald: Der Einsatz mechanischer Fällkeile hilft im Forstbetrieb Rothenbuch der Bayerischen Staatsforsten, Unfälle durch herabfallendes Totholz vermeiden.
Eigentlich ist im Forstbetrieb Rothenbuch die Holzernte weitestgehend abgeschlossen. Dennoch müssen laut Pressemitteilung auch jetzt noch einige Eichen, die vom Zweipunktigen Eichenprachtkäfer befallen sind, gefällt werden.
„Der Käfer bringt immer wieder Eichen zum Absterben und breitet sich von befallenen Bäumen auf benachbarte Eichen aus“, erklärt Forstbetriebsleiter Jann Oetting. Um die Eiche, für die der Spessart so bekannt ist, zu erhalten, müsse man daher vom Käfer befallene Bäume fällen und aus dem Wald schaffen. Doch dabei gibt es ein Arbeitssicherheitsproblem: Das Laub benachbarter Bäume verdeckt drohende Gefahren vor dem prüfenden Blick der Waldarbeiter. Es ist für ihn oft nicht möglich zu erkennen, ob tote Äste in der Krone hängen und den Waldarbeiter gefährden können.
Im unbelaubten Zustand werden die Bäume mit einem normalen Keil, der mit der Axt in den Sägeschlitz geschlagen wird, zu Fall gebracht. Die starken Schläge verursachen allerdings Erschütterungen im Baum, die tote Äste abbrechen lassen können.
„Seit einiger Zeit gibt es mechanische und auch hydraulische Fällkeile, die die gleiche Arbeit wie normale Keile verrichten, aber eben ohne die gefährlichen Erschütterungen“, stellt der Forstchef die Lösung vor. Mit ihr wird der Keil mechanisch oder hydraulisch in den Baum getrieben und dieser in die gewünschte Richtung gedrückt, ohne dass der Waldarbeiter stärker vom herabfallenden Totholz gefährdet ist. Der mechanische Fällkeil ist allerdings deutlich schwerer als übliche Kunststoffkeile. Daher ist diese Technik nur für Spezialfälle eine gute Lösung.