(gab) Sechs ehrenamtliche Greenpeace-Aktivisten in Meerjungfraukostümen machten am Samstag Station in Burgsinn. Sie sind seit drei Monaten unterwegs von Konstanz nach Kopenhagen zur UN-Klimakonferenz. Mit dem 2000-Kilometerlauf will Greenpeace die Forderung für mehr Klima- und Urwaldschutz unterstreichen, informiert die Umweltorganisation in einer Mitteilung.
Auf der Etappe durch den Sinngrund nach Bad Orb trafen sie am Samstagmorgen in Burgsinn Bürgermeister Franz Schüßler, den sie wie die anderen Bürgermeister auf der Route zur mehr Klimaschutzengagement aufforderten. Jedem Politiker wird als Symbol für den Klimagipfel ein individuell bemaltes Modell der Kopenhagener „Kleinen Meerjungfrau“ überreicht.
Mitte November wollen die Umweltschützer einen Zwischenstopp in Berlin einlegen, um dort Abgeordnete aller Fraktionen zu treffen. Die Aktivisten fordern laut Mitteilung mit ihrer Aktion Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, sich persönlich für den Klima- und Urwaldschutz einzusetzen und zum UN-Gipfel nach Kopenhagen zu reisen.
„Wir wollen mit unserem Lauf die Menschen wachrütteln“, sagt Achim Gresser, Sprecher der Aktivisten. „Auf dem Klimagipfel in Kopenhagen wird über die Zukunft unserer Erde entschieden und trotzdem kommen die politischen Verhandlungen nicht vom Fleck. Kanzlerin Merkel muss endlich Geld für den Klimaschutz bereitstellen und damit den Verhandlungen neuen Schwung verleihen.“
Die Route der Aktivisten verläuft unter anderem entlang von Nationalparks und anderen ökologisch wertvollen Waldgebieten in Deutschland. Die Bevölkerung ist eingeladen mitzuwandern oder sich im Internet an Protestaktionen zu beteiligen. Zum Start der Tour übergeben die Aktivisten 4000 Briefe an Konstanzer Abgeordnete, in denen Bürger die Bundesregierung zu mehr Klimaschutz auffordern.
Damit der Klimagipfel in Kopenhagen ein Erfolg werden könne, müssten die reichen Industrienationen die Entwicklungsländer beim Schutz des Klimas unterstützen. Greenpeace fordert von den Industrieländern, jährlich 110 Milliarden Euro für den Urwald- und Klimaschutz bereitzustellen. Für Deutschland bedeute dies einen Anteil von sieben Milliarden Euro. Zudem müssten die Industrienationen ihren CO2-Ausstoß um mindestens 40 Prozent bis 2020 verringern, so die Pressemitteilung.
Im Internet gibt es aktuelle Informationen zur Tour unter www.urwaldpostamt.de