(cs) Das Kilian-Hofmann- Haus am Lohrer Sommerberg hat durch einen Ausbau seine Platzzahl von 22 auf 27 erhöht. Konzeptionell sollen im Dachgeschoss psychisch kranke Menschen in einer speziellen stationären Gruppe, der „Wohnschule“, auf eine selbstständigere Wohnform wie Betreutes Wohnen oder Psychiatrische Familienpflege vorbereitet werden.
Nach dem Konzept des Diplom-Pädagogen Klaus Werthmann ist die Gruppe mit einem deutlich höheren Maß an Selbstständigkeit und Eigenverantwortung ausgestattet und soll alltagsrelevante Tätigkeiten wie Kochen, Putzen, Haushaltsführung, Einkauf, Behördengänge und Freizeitorganisation zunehmend eigenständig regeln. Die Bewohner erfahren dabei eine intensive Förderung und Auseinandersetzung mit ihren sozialen und lebenspraktischen Kompetenzen, schreibt Werthmann in einer Pressemitteilung.
Beim Dachausbau wurden fünf der bestehenden Räume zu Bewohnerzimmern umgebaut. Weiterhin wurden die alten, kleinteiligen Sanitärzellen zu einem funktionalen Sanitärbereich mit Dusche, Badewanne, Waschbecken und WC umgestaltet. Aufgrund der neuen Nutzung war ein zusätzlicher Fluchtweg erforderlich, der jetzt in Form einer Außentreppe in Stahlkonstruktion an das Gebäude angebaut ist. Die Umbaukosten belaufen sich auf rund 170 000 Euro.
Das Kilian-Hofmann-Haus gehört als Wohnheim für psychisch kranke Menschen zu den Heimen am Sommerberg. Zu dem psychiatrischen Heimverbund zählen noch das Dietrich-Bonhoeffer-Haus, ein Pflegeheim für psychisch kranke Menschen mit 61 Plätzen, das betreute Wohnen (sieben Plätze), das betreute Einzelwohnen (zwei Plätze) und die psychiatrische Familienpflege.
Die Leiter des Einrichtungsverbundes sind Jochen Reutter (Betriebsleitung) und Werner Hartmann (Heimleitung). Träger der Heime ist der Bezirk Unterfranken.
Das 1986 eröffnete Kilian-Hofmann-Haus ist ein Wohnheim der Eingliederungshilfe für chronisch psychisch kranke Menschen. Grundlage des Konzeptes ist die therapeutische Gemeinschaft, die den Bewohner nicht passiv versorgt, sondern zu möglichst aktivem und eigenständigem Handeln anleitet.
Die Aufenthaltsdauer der Bewohner richtet sich nach dem individuellen Hilfebedarf, der jährlich mit einem Entwicklungsbericht überprüft wird.