Zur 63. Marktheidenfelder Laurenzi-Messe ab Freitag, 5. August, bis Montag, 15. August, wartet Generalpächter Horst Ferling mit einem komplett neuen Vergnügungspark auf. 22 Fahrgeschäfte und Buden buhlen um die Gunst der Besucher. Ferling organisiert dieses Jahr zum zweiten Mal die Schaustellerangebote auf dem Festplatz.
Seit Mittwoch baut die Schaustellerfamilie Klünder, die 2010 mit der Achterbahn „Katz & Maus“ auf der Mess' war, eine Neuheit auf: „Big Splash“ – die erste Wildwasserbahn auf Laurenzi. Sieben Lastwagen transportierten die Einzelteile von Kassel, der letzten Station der Familie, nach Marktheidenfeld. Auf dem Festplatz Martinswiese baut Karl-Heinz Klünder zusammen mit seinen Helfern das Fahrgeschäft wegen des hohen Gewichts von rund 200 Tonnen – 60 Tonnen ohne Wasser – auf speziellen Unterlagen innerhalb von zwei Tagen auf.
Anschließend füllt er etwa 140 Kubikmeter Trinkwasser in das Becken ein. „Ich bin auch schon Großvater und denke, mein großer Sohn wird wie ich Schausteller werden“, so Klünder, der selbst schon in der dritten Generation auf dem Rummel lebt. Sein Großvater hatte mit Schießbuden auf dem Jahrmarkt begonnen.
Klünders Traumberuf
Einen anderen Beruf könnte sich Klünder gar nicht vorstellen, „Nein, auf keinen Fall“, sagt er, wie aus der Pistole geschossen und fügt hinzu: „Natürlich ärgert man sich mal ab und zu und will alles hinschmeißen, aber im Endeffekt ist es schon richtig so.“
Von März bis Oktober sind die Klünders auf verschiedenen Jahrmärkten unterwegs. Sein Zuhause in Minden vermisst er selten, denn „der Festplatz ist unsere Heimat“, sagt er. Dort trifft er alte Kollegen, die er schon seit Jahren nicht mehr gesehen hat.
Sie sind 2011 mit in Marktheidenfeld noch unbekannten Fahrgeschäften zu Gast. So kommt zum Beispiel der „Shake“ – ähnlich dem bekannten „Breakdance“ – nur technisch weiterentwickelt. Der große Unterschied: Die Fahrgondeln drehen nicht nur um die eigene Achse, sondern die Fahrgäste überschlagen sich dabei auch noch.
Der „Skipper“, in den Fachkreisen auch „Hopser“ genannt, ist eine Zentrifuge, die sich schnell drehend auf und ab bewegt und so den Fahrgast nach außen drückt. Die Gruselfans spricht die „Burg des Grauens“ an, eine Geisterbahn mit zwei Etagen.
„Irrgarten“ mit Tradition
Wer auf harmlosen Spaß steht statt auf schnelle Bewegung, für den ist der „Irrgarten“ geeignet: Er ist mit über 70 Jahren wohl das traditionsreichste Fahrgeschäft auf der diesjährigen Messe und stand auch schon auf dem Münchner Oktoberfest. Es ist ein Labyrinth aus Glasscheiben, Spiegeln und Lufteffekten, was die Suche nach dem Ausgang erschwert. Falls jemand nicht mehr hinausfinden sollte, „würde man ihn als Souvenir mitnehmen“, flachst Felix Schürrmann, Besitzer des „Irrgartens“ und Schausteller in der siebten Generation, mit einem Augenzwinkern.
Dagegen ist der „Sky Trip“ „etwas für die Wagemutigen“, sagt Horst Ferling, der seit seiner Kindheit auf dem Rummel arbeitet. Das Fahrgeschäft besteht aus drei an einem Schwenkarm befestigten, in Sternform angeordneten Gondeln, deren Achsen in jede Richtung drehbar sind. Keine Frage: Die Besucher der Mess' erwartet ein attraktives Angebot.
ONLINE-TIPP
Mehr Bilder im Internet unter www.mainpost.de/laurenzi