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"Meilenstein für das BKH"

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"Meilenstein für das BKH"

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    Los geht's: Bezirkstagspräsident Albrecht Graf von Ingelheim (Fünfter von rechts), Landrat Armin Grein (Dritter
von links), Lohrs Bürgermeister Siegfried Selinger (links) und einige Bezirksräte gestern beim Spatenstich für die
Erweiterung der Forensischen Klinik am Bezirkskrankenhaus Lohr. Im Hintergrund die bestehende Forensik mit
Haus 64.
    Los geht's: Bezirkstagspräsident Albrecht Graf von Ingelheim (Fünfter von rechts), Landrat Armin Grein (Dritter von links), Lohrs Bürgermeister Siegfried Selinger (links) und einige Bezirksräte gestern beim Spatenstich für die Erweiterung der Forensischen Klinik am Bezirkskrankenhaus Lohr. Im Hintergrund die bestehende Forensik mit Haus 64. Foto: FOTO JOHANNES UNGEMACH

    "Diese Art von Patienten gehen uns auf Dauer nicht aus", machte Bezirkstagspräsident Albrecht Graf von Ingelheim vor Vertretern der Polizei, der Staatsanwaltschaft und der Politik, darunter Landrat Armin Grein und Lohrs Bürgermeister Siegfried Selinger, sowie den erschienenen Mitarbeitern der Klinik den Bedarf deutlich. Wie recht er damit hat, belegte anschließend Dr. Martin Flesch, der Chefarzt der Klinik. Schon jetzt seien am BKH 117 verurteilte Straftäter untergebracht, teilweise ausgelagert in das Haus in Haus 1. Nach der Erweiterung der Klinik fänden jedoch alle Forensik-Patienten auch tatsächlich im eigentlichen Forensik-Gebäude Unterkunft.

    Die Baumaßnahme umfasst drei Gebäude: Neben der Erweiterung des Hauses 64 um 16 Betten ist der Neubau einer weiteren Station mit 24 Plätzen vorgesehen. Außerdem wird die Arbeitstherapie um rund 100 Quadratmeter erweitert. Abgerundet wird das neue Forensische Kompetenzzentrum durch einen alles umfassenden Sicherheitszaun.

    Den nun gestarteten dritten Bauabschnitt bezeichnete Ingelheim als "Meilenstein in der Geschichte des Bezirkskrankenhauses". Die Kosten in Höhe von rund 6,5 Millionen Euro übernimmt komplett der Freistaat Bayern. Insgesamt wurden in das jetzige Forensische Zentrum in den vergangenen Jahren rund 20 Millionen Euro investiert.

    An der Notwendigkeit dieser Investition ließ Ingelheim keinen Zweifel. In der Forensik würden Menschen nach einem therapeutischen Ansatz behandelt, der auf "ethischen und humanitären Prinzipien" beruhe, die die Richtschnur der Gesellschaft sein müssten.

    Forensik-Chefarzt Dr. Martin Flesch sagte, dass man auf den Neubau stolz und zufrieden sein müsse und könne. Verglichen mit den anderen 13 forensischen Kliniken in Bayern werde Lohr nach Abschluss der Arbeiten "einen Platz in der Champions-League" einnehmen, zog Flesch einen sportlichen Vergleich.

    Allerdings erwähnte Flesch auch, dass in der Klinik aktuell bereits 117 Patienten untergebracht sind, also schon fast genau die Zahl, die eigentlich erst nach dem Anbau in der Einrichtung Platz finden sollte. Deswegen sei die die angestrebte Bettenzahl lediglich als "Richtgröße" zu verstehen. Soll heißen: Wenn der derzeitige Trend anhält, könnten in der Lohrer Forensik schon bald wieder der Platz knapp und räumliche Änderungen erforderlich werden.

    Den Architekten dankte Flesch, dass sie fast alle Vorstellungen der Klinikleitung berücksichtigt hätten, bis hin zum Einbau einer kleinen Kapelle.

    Bevor der eigentliche Bau jedoch beginnen kann, müssen zunächst 8000 Kubikmeter Erde bewegt werden. Während der Bauzeit wird der Hochsicherheitszaun geöffnet. Ein provisorischer, ebenso hoher Zaun aus Holztafeln soll jedoch dafür sorgen, dass von den in der Forensik untergebrachten Straftätern keiner entweichen kann.

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