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Wombach: Metzgerei geschlossen und Rückruf: Hirschfleisch womöglich die Keimquelle

Wombach

Metzgerei geschlossen und Rückruf: Hirschfleisch womöglich die Keimquelle

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    Die Metzgerei Siegler in Wombach ist noch geschlossen.
    Die Metzgerei Siegler in Wombach ist noch geschlossen. Foto: Monika Büdel

    Nach dem Rückruf ihrer Rohwurst-Produkte und des Rohschinkens ist für die Metzgerei Siegler und die Verbraucher die entscheidende Frage: Woher kommen die Coli-Bakterien?

    Von der Rückrufaktion diesen Mittwoch (wir berichteten) sind Rohwürste und -schinken betroffen, die ab dem 6. September von der Metzgerei Siegler hergestellt wurden. Warum greift der Aufruf so weit zurück?

    Kontrolle beim Lieferanten

    Nicole Siegler, Geschäftsführerin der Metzgerei Siegler, schildert, dass der Betrieb am 6. September Salami aus Hirschfleisch eines Wildlieferanten hergestellt hat. Dieser Lieferant sei vom Amt Ende Oktober/Anfang November kontrolliert worden.

    Dabei sei in der Wildsalami der zellgiftbildende Keim (VTEC, ein bestimmter Typ der Coli-Bakterien, Anmerkung der Redaktion) gefunden worden. Welches Amt, kontrolliert hat, teilt Siegler in ihrer schriftlichen Stellungnahme nicht mit. Dazu fehlen der Redaktion noch die Informationen des Landratsamtes Main-Spessart.

    Wie die Pressestelle der Behörde mitteilt, wurde diese Hirschsalami sichergestellt und gelangte nicht in den Verkauf. Eine am gleichen Tag produzierte Rohwurst ohne Wildfleisch sei völlig in Ordnung gewesen. Da Hirschfleisch höher mit diesen Keimen belastet sei, sehe das Landratsamt das Hirschfleisch als wahrscheinlichste Quelle an.

    Bei Untersuchungen, die die Metzgerei Siegler weiter vorgenommen habe, sei in einer Rohpolnischen ebenfalls eine Verunreinigung festgestellt worden, die sie dem Landratsamt gemeldet hat, wie die Behörde bestätigt. Laut Siegler ist noch nicht ganz klar, ob es derselbe Typ Colibakterium ist.

    Dieser Keimfund habe zur Betriebsschließung geführt, die laut Landratsamt aufrechterhalten wird, bis weitere Ergebnisse vorliegen. Diese werden Anfang nächster Woche erwartet.

    Dass die Hirschsalami nicht schon längst verkauft war, erklärt Nicole Siegler mit dem Herstellungsverfahren. Sie verwende kein Glucono Delta Lacton. Das Kohlenhydrat beschleunige die Produktion. Es mache die Wurst schnell schnittfest und sie verliere weniger Gewicht durch die längere Trocknung bei der traditionellen vierwöchigen Reifung. Außerdem schmecke die Salami durch den Zusatz säuerlich.

    Erhitzen tötet Keim ab

    Auf Nachfrage der Redaktion erläutert sie, dass die Eigenuntersuchungen einmal im Jahr erfolgen und die gesamte Produktpalette umfassen. Fünf Proben würden mikrobiologisch untersucht, außerdem zwei Hackfleischproben sowie das Trinkwasser. Fünf Schlachttierkörper würden beprobt und zehn Abklatschproben genommen. Dies entspräche den einschlägigen Hygieneleitlinien.

    Die Metzgermeisterin betont, dass die Keime in Produkten, die länger als zehn Minuten über 70 Grad erhitzt werden, abgetötet werden. Das seien alle Brüh- und Kochwürste wie Fleischwurst, Leberwurst und Sülzen.

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