Spötteleien, Kalauer, Alltagssorgen und Infos über lokale VIPs waren beim Kappenabend des Carneval Clubs Bühler im Sportheim schier unerschöpflich in den Sketchen und Büttenreden, die von vorwiegend jungen Akteuren auf die Bühne gebracht wurden. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Michael Schaupp führten Ilonka Bachmann und Sitzungspräsident Daniel Nicklaus durchs Programm und machten das Publikum im voll besetzten Saal mit witzigen Bütten-Reimen mit wichtigen Dorfereignissen und den Hausregeln bekannt.
Die Akteure auf der närrischen Bühne schlüpften in die Rollen der Traumschiff-Surprise-Besetzung, traten als Psychiater und Patient oder als bekennender Faschingsmuffel auf. Besonders gelungen war der Auftritt zweier frisch entlassenen Sträflinge (Birgit Detlefs und Petra Nicklaus), die mit dem Verkauf von BHs den Weg ins ehrliche Leben finden wollten.
In Form einer Gesangseinlage brachte die Gruppe „U5“ als Schlümpfe ihre Reime zu Gehör, begleitet von einem (scheinbar) leibhaftigen Vadder Abraham alias Klaus Lankes. Cool und gelassen fanden „Fränzchen und Lottchen“ (Jana Leppich und Sophia Lankes) heuer zum zweiten Mal den Weg auf die Faschingsbühne. Als jüngste Redner kommentierten sie ihre Bachgrund-News und ernteten dafür eine donnernde Rakete.
Große Begeisterung und tosenden Applaus erntete der Showtanz „Mexikanische Hühner“ als einer der Highlights des Abends. Die fluoreszierenden Tanzvögel legten einen 1a-Auftritt hin. Mit perfekten Schattenkostümen, einem aufwändig hergerichteten Hintergrund und mehreren UV-Strahlern hatten sich die Tänzerinnen besondere Mühe gegeben, um faszinierende Leuchteffekte zu schaffen. Ebenfalls aus dem Tierreich kam der heimliche Star des Abends, der es in mehrere Wortbeiträge geschafft hatte: der Maulwurf, der Platzwart Norbert „Ritch“ Höfling mit seinen Maulwurfshügeln schon seit dem letzten Sommer nervt.
Mit der Tanzeinlage der „Tanzmäuse“ eroberte die unsterbliche Pipi Langstrumpf als Eisbrecher gleich zu Beginn der Veranstaltung die Bühne. Es wurde eifrig mitgeklatschte, von lauer Anfangsstimmung war nichts zu spüren. Auch der Showtanz „Orientalische Nacht“ der Tanzgruppe „Spacy Chicks“ brachte Schwung und aufregende Kostüme in die Bude. Das Publikum entließ beide Tanzgruppen erst nach der Zugabe.
Komik ohne Worte wurde dem Publikum mit einem gespielten Witz vorgeführt, bei dem echte Hilfsbereitschaft unter Männern demonstriert wurde. Wie sonst sollte man sich, am Pissoir stehend, mit Streichhölzern eine Zigarette anstecken, wenn einem nicht eine helfende Hand zur Seite steht?
Wie immer als Schluss-Highlight trat das Männerballett auf, in diesem Jahr im lässigen Blues-Brothers-Outfit. Für die Performance gab es tosenden Applaus. Besonders geehrt wurde Sebastian Reuter, der schon seit 1993 bei der Truppe ist. Als Belohnung durfte er die Zugabe, wie damals, im Röckchen des „Sterbenden Schwans“ tanzen.
Zwischen den einzelnen Nummern sorgte Werner Winheim für die Musik. Die Umbauten gingen im Hintergrund schnell von der Hand, und es war spürbar, dass die Veranstaltung gut organisiert war. Zuschauer und Akteure hatten gleichermaßen ihren Spaß. Es herrschte familiäre Stimmung, bei der Zwischenrufe willkommen schienen und von den Akteuren spontan kommentiert wurden. Auch animierte die Atmosphäre die Vortragenden, hier und da ihre humorvollen Sticheleien nicht etwa angedeutet zu formulieren, sondern die betreffende Person direkt anzusprechen und dafür entweder Gelächter oder einen verbalen Konter zu kassieren.

