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Neuendorf: Mit dem Motorroller drei Jahrzehnte durch Europa

Neuendorf

Mit dem Motorroller drei Jahrzehnte durch Europa

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    Christian Zimmermann neben seinem Lieblingsstück: einem Roller der Marke NSU Lambretta, im Fahrzeug- und Technikmuseum Neuendorf.
    Christian Zimmermann neben seinem Lieblingsstück: einem Roller der Marke NSU Lambretta, im Fahrzeug- und Technikmuseum Neuendorf. Foto: Wolfgang Weismantel

    Angefangen hatte alles Ende der 60er Jahre. Damals begann der Spengler- und Lackierermeister Karl Zimmermann Oldtimer zu restaurieren, egal ob Motorräder, Rennboote, Autos oder sonstige Maschinen. Nach und nach wurde die Privatsammlung so vielfältig, dass er ein Museum eröffnete.

    Bald waren die 200 Quadratmeter zu klein und es musste eine größere Halle her. Heute ist die Sammlung in Neuendorf das größte Fahrzeug- und Technikmuseum Nordbayerns. Man findet hier auf 800 Quadratmetern eine faszinierende Auswahl technischer Meisterwerke.

    Leidenschaft für nostalgische Geräte

    Christian Zimmermann, der den Familienbetrieb fortführt, hat das Museum zunächst mit seinem Vater Karl geleitet und es inzwischen von ihm übernommen. Die Leidenschaft für technische Objekte mit nostalgischem Charme hat sich in der Familie vererbt, denn "nur so kann man ein solches Projekt überhaupt stemmen", erklärt Christian Zimmermann.

    "Ich hab mich schon als Kind damit infiziert und bin mit zwölf Jahren das erste NSU Quickly gefahren. Das hat mich nie mehr losgelassen." Da liegt es nahe, dass er sich in seiner Sammlung besonders zu den Motorrädern hingezogen fühlt. Eines davon ist eindeutig sein Lieblingsstück, mit dem sich eine ganz besondere Geschichte verbindet.

    Für Urlaubsreisen genutzt

    Es ist ein Roller der Marke NSU Lambretta. Sein damals in Frankfurt wohnender Besitzer hatte sich diesen Roller, dem er den Namen "Lieschen" gab, 1953 gekauft und bis 1988 gefahren. Der Fahrer nutzte das fleißige Lieschen für seine Urlaubsreisen und war mit seiner Lambretta quer durch Europa in 28 Ländern unterwegs. Für jedes Jahr fertigte er eine Plakette mit dem Urlaubsziel und der Kilometerleistung an, die er an den Roller anschraubte.

    Christian Zimmerman findet es unglaublich, auf welche Herausforderungen sich der Fahrer dabei mehr als 30 Jahre lang eingelassen hat. Als der Besitzer 1988 seine Reisen beendete, hatte er mit 360 000 Kilometer einen Weltrekord mit seinem NSU Roller erreicht. Danach schenkte der stolze Rekordhalter ihn dem Fahrzeug- und Technikmuseum Neuendorf. Dort hat er einen Ehrenplatz und lässt die Besucher über seine Streckenleistung staunen, die der Urlauber mit seinem technisch sehr bescheidenen "Lieschen" Lambretta geschafft hat.

    Ein Besuch ist von Mai bis Oktober jeden Sonntag von 11 bis 17 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung möglich.

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