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Mit der Linie 8066 in den Süden

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Mit der Linie 8066 in den Süden

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    Fünf Bürgermeister aus dem südlichen Landkreis Würzburg hauten in der Würzburger Altstadt auf die Pauke und warben für ihre schönen Gemeinden: Herbert Zeidler aus Randersacker, Heinz Koch aus Eibelstadt, Fritz Steinmann aus Sommerhausen, Peter Wesselowsky aus Ochsenfurt und der Frickenhäuser Hofmann. Mit der Linie 8066, so hätten sie es gerne, sollen Würzburger und Touristen in den Süden fahren, ab 28. Mai im Stundentakt, und Naherholung im Maintal erleben.

    In der Fußgängerzone, Ecke Schönbornstraße/Juliuspromenade, schwappt die Begeisterung über; alle reden durcheinander: "Wir sind Perlen! Perlen sag ich! Jeder Ort ist eine Perle!", ruft einer, während die anderen von den klimatischen Vorzügen des Maintales schwärmen. Wenn's über der Stadt wie aus Kübeln schüttet, wo hört der Regen auf? Spätestens an der Autobahnbrücke Randersacker, erzählt Wesselowsky, und dass die Geschichte wirklich wahr sei. Der Kollege Koch solle sie bestätigen. Der Kollege Koch bestätigt sie. Die Randersackerer Autobahnbrücke, erklärt er, sei eine Wetterscheide.

    Und wie segensreich der neue Taktverkehr sei! Dr. Alexander Schraml, der Chef des Kommunalunternehmens (KU), ist auch da und stimmt ein in den Lobpreis: Für normale Fahrpläne brauche man Abitur um zu verstehen, aber hier sei alles ganz einfach. Wer eine Abfahrtszeit weiß, weiß alle, weil die Busse im Stundentakt fahren. Nur zu Stoßzeiten mit mehreren Bussen in der Stunde ist das anders.

    Die Bürgermeister erörtern die Gefahren des Radfahrens. Koch weiß von einer Bürgerin, die nach einem Unfall im Koma liegt. Wie viel gesünder sei doch der Taktverkehr mit dem Bus durchs Maintal.

    Wesselowsky missioniert derweil unter den Passanten in der Hofbräu-Stadt: Er schwärmt vom Kauzen- und vom Oechsner-Bier aus Ochsenfurt. Dabei habe er gar nichts gegen Würzburg, sagt er, im Gegenteil, öffnet sein Jacket und zeigt ein "Severin"-Etikett. "Genau!", ruft der Sommerhäuser Steinmann: "Wir kaufen denen ihre Anzüge und die sollen unsere Schoppen trinken!" Der Mann begeistert sich. Einmal im Jahr müssten die fünf an dieser prominenten Ecke in Würzburg werben, und für die Weine, die Speisen, das Bier und die Aussichten im Maintal. Ach was! "Einmal im Monat! Einmal in der Woche!"

    Die Busverbindung von Würzburg über Randersacker, Eibelstadt, Lindelbach, Sommerhausen, Goßmannsdorf, Kleinochsenfurt und Ochsenfurt nach Frickenhausen ist erst die zweite mit Taktverkehr im Landkreis. Die Kürnacher Linie war die erste und sie wird gut angenommen, berichtet Schraml. Rolf Frimberger von der Omnibusverkehr Franken GmbH (OVF) spricht von einer angepeilten Steigerung der Fahrgastzahlen von 25 Prozent. Wie viele aktuell mit der Linie fahren, weiß er nicht, die Zahlen seien uralt.

    Jetzt müssen die Gemeinden an der 8066 aber auch zeigen, dass sie halten können, was sie versprechen. Randersacker zum Beispiel. Das beschreibt der Kreisheimatpfleger Herbert Haas im Internet als "Würzburger Grinzing", "Endstation Sehnsucht der Dürstenden" und "allseligmachende Weinwallfahrt zum ,Ewig Leben'". Täglich zur 40. Minute fährt der Zug am Bahnsteig 7 am Würzburger Busbahnhof ab.

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