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MAIN-SPESSART: Mit Feuereifer am Experimentieren

MAIN-SPESSART

Mit Feuereifer am Experimentieren

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    Zwei Wochen lang haben sich Fabian (13) und Jürgen (14) in den vorderen Teil ihres Haares Gel geschmiert, den Hinterkopf mit Spray eingenebelt. Länger als sonst im Bad haben sie nicht gebraucht, sagen sie. Etwa zehn Stunden ließen sie die Fremdstoffe einwirken, abends wurden diese wieder ausgewaschen. Das Mikroskop brachte es ans Licht: Weder Gel noch Spray greifen die Struktur der Haare an. Auf die Idee waren sie gekommen, weil sie immer mehr Leute beobachten, die sich die Haare regelmäßig stylen würden, aber keine Gedanken machten, ob das ihren Haaren guttut oder nicht.

    Hingegen einem typisch weiblichen Betätigungsfeld haben sich Aylin Hati (10) und Yonca Kilikarslan (11) aus Marktheidenfeld gewidmet: die beiden Schülerinnen des Balthasar-Neumann-Gymnasiums (BNG) stellten Parfüme und ätherische Öle her. Das ist ihnen auf mehreren Wegen mit verschiedenen Materialien gelungen. Für Rosenwasser eigneten sich gekaufte getrocknete Rosenblätter nicht. „Die sind meistens chemisch behandelt und machen die Parfümherstellung ohne Nebengerüche und ohne schädliche Substanzen unmöglich“, informiert Aylin. „Frische Rosen aus dem Garten oder Hyazinthen eignen sich gut“, ergänzt Yonca.

    Mandarinenwasser hingegen lässt sich nicht mit Reibe und Mörser herstellen; aber kleine Schalenstücke destillieren, das funktioniert. Als typischen Männerduft bezeichneten sie ein Gemisch aus Zimt, Shampoo und Wasser. Betören möchte zumindest Aylin noch keinen Schulkameraden. Im Gegensatz zu Yonca. „Aber der weiß noch nichts davon.“

    Mindestens fünf Hähnchen in kurzer Zeit haben Hendrik Straub und Steven Shenouda aus Urspringen (BNG Marktheidenfeld) verspeist. Die Knöchlein brauchten sie für ihr Experiment „Die Stabilität von Knochen – beeinflusst durch Fluorid?“. Die Jungs legten die Knochen in reine Zahnpasta, in mit Wasser verdünnte Zahnpasta und in Calcium-Fluorid-Wasser. Fluorid ist Bestandteil fast aller Zahncremes.

    Bei allen Versuchen habe sich gezeigt, dass die behandelten Knochen deutlich an Stabilität verloren haben. So hielt ein unbehandelter Knochen 22 Kilo Belastung aus, behandelte aber nur 6,9 Kilo. Der Grund: Fluorid baute sich in die kristalline Struktur der Hühnerknochen ein. Sie wurden zwar härter, aber deswegen auch brüchiger.

    Zum Vergleich: Glas ist zwar hart, springt aber leichter als Holz oder Kunststoff. Eine Nebenwirkung der Experimente: Manche Untersuchung musste abgebrochen werden, weil die Knochen anfingen, übel zu riechen, erzählt Steven verschmitzt.

    „Salz oder Zahnpasta – was ist besser für die Zähne?“ das wollten Moritz Hoffmann aus Retzbach und Max Elstner aus Thüngersheim erforschen. Die beiden Karlstadter Realschüler gingen einer Behauptung der Fernsehsendung „Galileo“ auf den Grund, dass Salz die billigste Zahnpasta sei. Einen Beweis sei die Sendung aber schuldig geblieben.

    Die beiden Schüler putzten Schweinegebisse mit handelsüblichem Salz (angereichert mit Jod und Fluor) und mit Zahnpasta. Das Ergebnis: Salz ist zwar die billigste, aber nicht die beste Zahnpasta. Es habe eine bleichende Wirkung, mache den Zahnschmelz aber rau und damit anfällig für Karies. Unterstützt wurden sie von der Firma Imopower (Würzburg), wo die Tiefe der Kratzer im Zahnschmelz gemessen wurde.

    Das Wachstum von Bohnen und Kresse bei verschiedenen Düngemethoden erforschte Hendrik Arms aus Lohr vom BNG. Bei normalem und wenig Licht fand er heraus, dass bei natürlichem Kompost das Pflanzenwachstum am stärksten ist, gefolgt von gekauftem Blumendünger. Am wenigsten wuchsen die Pflanzen bei reinem Wasser: „Das enthält ja auch kaum Nährstoffe.“ Bei Lichtreduzierung entstand überall zwar kaum Blattgrün; die Gewächse im Wasser aber drohten sogar abzusterben.

    •Siehe auch Franken, Seite 11

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