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Lohr: Mit Schaller-Werken Mopperskulptur finanzieren

Lohr

Mit Schaller-Werken Mopperskulptur finanzieren

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    Der Künstler Roland Schaller in seinem Atelier bei der Auswahl von Lohrer Motiven für die Versteigerung in der Alten Turnhalle.
    Der Künstler Roland Schaller in seinem Atelier bei der Auswahl von Lohrer Motiven für die Versteigerung in der Alten Turnhalle. Foto: Wolfgang Weismantel

    Zum ersten, zum zweiten und zum ...«: Eine Kunstauktion soll helfen, um Roland Schallers geplante Bronze-Skulptur »Mopper und Schnüdel« zu finanzieren. Am 1. und 2. Juni bietet der Lohrer Künstlers in der Alten Turnhalle eigene Werke zur Versteigerung an.

    Nach der Zustimmung des Stadtrates zu der geplanten Skulptur »Mopper und Schnüdel« geht es nun für Schaller darum, die Finanzierung auf den Weg zu bringen. Er hatte die Stadträte in großer Mehrheit auch damit überzeugt, dass er dieses Kunstwerk ohne Kosten für die Stadt realisieren und an einem geeigneten Standort aufstellen möchte.

    Werke aus Jahrzehnten

    Ein wichtiger Teil der von ihm geplanten Schritte, die notwendige Summe selbst aufzubringen, wird das bisher für Lohr einmalige Ereignis einer Versteigerung von Kunstwerken aus vielen Jahrzehnten seines Schaffens sein.

    Vorausgegangen ist in den letzten Wochen und Monaten die Vorstellung des Projektes bei verschiedenen Lohrer Gruppierungen und Einzelpersönlichkeiten, die eng mit der Geschichte der Stadt, ihrem kulturellen Erbe und ihrer aktuellen Präsentation für Bürger und Gäste aus nah und fern verbunden sind. Dabei habe er von nahezu allen Seiten eine positive Rückmeldung erhalten.

    Der Geschichtsverein ebenso wie die Werbegemeinschaft oder die Kulturinitiative hielten die Skulpturengruppe mit den Figuren von Mopper und Schnüdel für eine gelungene Idee. Damit könnte man auf humorvolle Weise und mit einer Portion Selbstironie die Beziehung von gebürtigen Lohrern und zugezogenen Bürgern thematisieren.

    Erzählpunkt für Stadtführer

    Vor allem unter den Stadtführern kam die Skulptur laut Schaller sehr gut an, da für sie damit im Stadtgebiet ein weiterer Bezugspunkt geschaffen wird, an dem sie über Lohrer Geschichten und eine kulturell offene Stadt erzählen könnten.

    Dass Mopper und Schnüdel als Begriffe für gebürtige Lohrer und Zugezogene für viele Lohrer präsent ist, hängt vor allem mit dem »Mopperfasching« zusammen, wo darauf immer wieder Bezug genommen wurde. Mopper steht für die Füllung der Wurst, Schnüdel für das, was sie zusammenhält.

    Aufgenommen wird das zum Beispiel in einem Lied, das Lemo Schecher Anfang der 70er-Jahre gedichtet hatte. In dem Refrain heißt es da: »Drum Löhrer seid nit fadund hört auf meinen Rat: Haltet zamm, haltet zamm, ach im größte Durscht, denn für Mopper un für Schnüdel geht es um die Wurscht. Wenn nit lieb einanner sie ham, dann kracht die ganze Blunze zamm!«

    Dieses Bild hatte Roland Schaller offenbar im Kopf, als er in den 90er Jahren die Karikatur zeichnete, aus der jetzt der Entwurf für die Bronzeplastik entstand.

    40 Bilder mit Lohr-Motiv

    An der Versteigerungsaktion zu ihrer Finanzierung neben bereits zugesagten Spenden können alle Interessierten teilnehmen. Sie findet an zwei Tagen statt. Am Samstag, 1. Juni, bietet sich ab 10 Uhr begleitet von anregenden Klavierstücken die erste Gelegenheit, die stattliche Zahl von etwa 300 ausgestellten Werken anzuschauen und sich gegebenenfalls das ein oder andere vorzumerken. Etwa eine Stunde später werden die Kunstwerke aus allen Schaffensphasen des Künstlers aufgerufen und den Meistbietenden zugesprochen.

    Am 2. Juni folgt ein zweiter Durchgang der Versteigerung. Von besonderem Interesse für die Besucher dürfte sein, dass sich im Angebot ca. 40 Werke mit Lohrer Motiven befinden. Sie waren zum Teil noch nie öffentlich zu sehen und werfen einen Blick zurück auf die Stadt und einzelne Impressionen, wie sie heute so teilweise nicht mehr live zu erblicken sind.

    Vielerlei Techniken

    Entdeckungen verspricht außerdem die Vielfalt der Techniken von Zeichnungen in Pastell, Tusche und Bleistift, Druckgrafiken in Radiertechnik, Monotypie, Linol- und Holzschnitten bis zu Aquarellen und Ölgemälden.

    Ebenso unterschiedlich wie die Art der zum Teil gerahmten Kunstwerke sind auch die Grundpreise, zu denen sie aufgerufen werden. Sie liegen zwischen 50 und 480 Euro, zu denen Interessierte einsteigen können.

    Die erste Versteigerung von Kunst in der Alten Turnhalle dürfte damit zu einem Event werden, das für alle Besucher nicht nur wegen der Objekte, sondern der gesamten Atmosphäre zu einem Erlebnis mit einigen überraschenden Momenten werden kann.

    Der aktuelle Entwurf der Bronzeplastik, bei dem der Schnüdel noch etwas selbstbewusster auftreten darf.
    Der aktuelle Entwurf der Bronzeplastik, bei dem der Schnüdel noch etwas selbstbewusster auftreten darf. Foto: Wolfgang Weismantel
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