Willibald Egert aus Lohr feierte seinen 95. Geburtstag. Geboren wurde er 1923 in Langenprozelten als jüngstes von drei Kindern, seine Schwestern Berta und Josefine überlebte er. Seine Eltern waren Mutter Auguste und Vater Franky, der in New Haven, USA, geboren wurde. Der Vater war Küfer, daher stammt wohl auch die Leidenschaft von Egert, schon im Kindesalter an Maschinen und später an Motorrädern und Autos zu basteln.
1942 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und später geriet er in Gefangenschaft. Nach 1945 heimgekehrt arbeitete er in der Eisenbahnwerkstatt, anschließend bei der Baywa in Lohr als Mechaniker für Maschinen. Eines von Egerts größten Hobbys war das Cabriofahren. Einen VW Käfer mit von ihm gefahrenen 400.000 Kilometern aus dem Jahr 1974 hat er leider abgegeben, doch mit seinem goldmetallicfarbenen Mazda MX5, Baujahr 1998, schaffte er 290.000 unfallfreie Kilometer. Ausflüge ins Grüne oder zum Kaffeetrinken nach Bad Orb und Bad Soden waren seine Lebensfreude.
Später unternahm Egert gerne viel mit seiner Nichte und deren Mann. Allerdings macht seine Gesundheit nicht mehr so richtig mit, weshalb er auf die Hilfe von netten Hausbewohnern und eines Pflegedienstes angewiesen ist. Fernsehen gehört zu seinen Lieblingsbeschäftigungen, und dabei vor allem Formel-1-Rennen, Tiersendungen oder Aktenzeichen XY. Die Wohnung verlassen geht nur noch mit fremder Hilfe. In ein Seniorenheim möchte er aber auf keinen Fall.
Früher trank Egert gerne mal ein Schnäpschen oder ein Glas Rotwein. Sein Rezept für ein langes, gutes Leben: bescheiden sein und gesund essen.