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LOHR: Mitarbeiter von Bosch Rexroth streiken mit Autokorso

LOHR

Mitarbeiter von Bosch Rexroth streiken mit Autokorso

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    Etwa 200 Mitarbeiter von Bosch Rexroth in Lohr waren dem Aufruf zum Warnstreik der IG Metall gefolgt.
    Etwa 200 Mitarbeiter von Bosch Rexroth in Lohr waren dem Aufruf zum Warnstreik der IG Metall gefolgt. Foto: Foto: Frank Zagel

    Mit einem Autokorso, der sich am Mittwoch, 24. Januar, zur Mittagszeit zwischen vier Standorten des Bosch-Rexroth-Unternehmens in Lohr hupend fortbewegte, erhöht die IG Metall den Druck vor der nächsten Verhandlung.

    „Wir senden ein unmissverständliches Signal an die Arbeitgeber, dass wir einen anständigen Abschluss erzielen wollen und zwar in allen drei Bereichen: Entgelt, Arbeitszeit und Entgeltzuschuss“ äußerte Birgit Adam, 2. Bevollmächtigte der IG Metall Aschaffenburg gegenüber den insgesamt etwa 200 streikenden Mitarbeitern der verschiedenen Werke.

    Angebotene Einmalzahlung von 200 Euro sei nicht hinzunehmen

    Sechs Prozent mehr Lohn und bei Bedarf die Möglichkeit, die Arbeitszeit von 35 auf 28 Stunden pro Woche zu reduzieren waren die Hauptforderungen. Zudem sollen Beschäftigte, die ihre Arbeitszeit reduzieren wollen, um ihre Kinder zu betreuen und die in Schichtarbeit oder anderen gesundheitlich belastenden Arbeitszeitmodellen die Arbeitszeit reduzieren möchten, einen Entgeltzuschuss erhalten.

    Dagegen fordert der Arbeitgeber eine 42-Stunden-Woche und möchte die Nachtzuschläge streichen. Die angebotene 200 Euro Einmalzahlung sei für Arbeitnehmer nicht hinzunehmen, gab Adam an. „Das wird es mit uns nicht geben“ rief sie den Teilnehmern, die im Nieselregen standhaft mit Trillerpfeifen und Tröten ihren Unbill zum Ausdruck brachten, zu. Das Angebot der IGM sei für die Betriebe finanzierbar, sowie fair und gerecht. Auch der §17 der Verdienstsicherung soll aufrecht erhalten werden. „Der besondere Kündigungsschutz ist uns heilig – da lassen wir nicht mit uns reden“ so Adam weiter.

    Geht es nicht weiter in den Tarifverhandlungen, droht ein Erzwingungsstreik

    Während in Baden- Württemberg heute Tarifverhandlungen geführt werden, soll auch aus Bayern ein großes Signal entsendet werden. Nicht nur in Lohr sei die Tarifrunde wichtig. Bei einem guten Abschluss würden alle Tarifbeschäftigten in Deutschland davon profitieren.

    Sollten Arbeitgeber und die Gewerkschaft nicht an einen Tisch zusammen kommen, werde die ganze Tarifrunde eskalieren. Dies würde zu einem Erzwingungsstreik führen, drohte die IGM Bevollmächtigte.

    „Die Werkshallen stehen heute, das finde ich geil. In Lohr läuft heute nichts“ sagte Adam und zeigte sich damit kämpferisch. Sie rief den Streikenden zu: „Weiter gestreikt wird zu Hause“.

    Manche Beschäftigte kamen gar nicht erst zur Arbeit

    Auch Björn Wortmann aus Aschaffenburg, der Regionssekretär des Deutschen Gewerkschaftsbundes, kritisierte das Tarifangebot: „Zwei Prozent sind ein Witz, das dürfen wir uns nicht gefallen lassen“. Den berenteten Arbeitnehmern, die Bosch Rexroth einst mit aufgebaut haben, müsse jetzt wieder etwas zurückgegeben werden. Die junge Generation muss Zeit für die Pflege zuhause haben.

    Nach den kurzen Kundgebungen vor den einzelnen Werken wurde die Arbeit beendet und die Beschäftigten gingen nach Hause. Einige kurze Schichten fielen komplett aus, diese Beschäftigten kamen erst gar nicht zur Arbeit. Aufgerufen wurden in den verschiedenen Schichten und Werken insgesamt etwa 2700 Beschäftigte, so eine Pressemeldung der IGM.

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