Zu einem ersten Besuch im Industrie- und Gewerbegebiet Lohr Süd machten sich SPD-Fraktion und Vorstand auf, um sich über die Entwicklung und Zukunftsaussichten zweier Betriebe – die Spedition Lachmann und das Autohaus Möhler & Huth – zu informieren. Schon im Vorfeld hatte Fraktionssprecher Seppl Blenk auf die Bedeutung der mittelständischen Unternehmen hingewiesen. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten seien es oft die „Mittelständler“, die Stabilität vermittelten.
Erste Station war das Unternehmen Lachmann, das sich aus der Spedition und dem weniger bekannten Logistikunternehmen besteht, wie die Firmeninhaber Armin, seine Frau Gertrud und Tochter Christina Lachmann darstellten.
Das Unternehmen beschäftigt derzeit 40 Mitarbeiter. Dazu werden 17 Laster im Fernverkehr eingesetzt und 6000 Quadratmeter Logistikfläche bewirtschaftet. Hinzu kommen rund 10 000 Quadratmeter unbebaute Flächen, die als Stell- und Wendefläche für Lkw verwendet werden.
Seit dem Eintritt von Christina Lachmann als Geschäftsführerin im Jahr 2006 wurde das Dienstleistungsspektrum erweitert und der Betrieb stark vergrößert, berichtete Armin Lachmann. Er möchte das doch recht kleine Firmengelände durch eine Ausfahrt auf die Westtangente optimieren. Dadurch könnte der Platz für das Wenden der Lkw wegfallen und der Logistikbereich erweitert werden.
Seit 1994 zertifiziert
Auf Nachfrage von Stadträtin Ruth Steger erläuterte Geschäftsführerin Christina Lachmann, dass der Betrieb seit 1994 für sein Qualitätsmanagement zertifiziert sei und dieses im Jahr 2012 um ein Umweltmanagement erweitert habe.
Für Vorstandsmitglied Ruth Emrich war die Frage nach qualifiziertem Personal besonders wichtig. Hier konnten Armin und Christina Lachmann darauf verweisen, dass einerseits die Fahrer nachhaltig qualifiziert werden und auch gezielt nach gutem Nachwuchs Ausschau gehalten werde. Deshalb bilde der Betrieb auch eigenes Personal aus. Die durchschnittliche Zugehörigkeit der Mitarbeiter von 19 Jahren spreche für sich.
Zweiter Besichtigungspunkt war das Autohaus Möhler&Huth. Der seit beinahe 20 Jahren bestehende Betrieb beschäftigt an den drei Standorten Lohr, Gemünden und Karlstadt zur Zeit 44 Mitarbeiter, unter ihnen acht Auszubildende, wie die beiden Inhaber Josef Möhler und Peter Huth berichteten. Nach ihren Worten hat das Unternehmen heute ein Problem, nämlich qualifizierte Mitarbeiter zu finden.
Auf die Frage von Franz Wolf, wie sie dieses Problem angehen, verdeutlichten die beiden Inhaber, dass eigene Ausbildung mit bewusst breiter Wissensvermittlung für sie der Schlüssel zum Erfolg sei.
Stadträtin Christine Kohnle-Weis erkundigte sich nach dem Verhalten der Autokäufer in der gegenwärtigen Zeit. Dies sei einem ständigen Wandel unterlegen, berichtete Josef Möhler. So habe die Abwrackprämie beispielsweise dazu geführt, dass häufig kleinere Wagen nachgefragt wurden und es einen regelrechten Käuferboom gegeben habe. Der sei nicht ganz unerwartet danach von einer deutlichen Kaufzurückhaltung abgelöst worden. Heute bevorzugten Kunden vor allem auch aus Sicherheitsgründen eher wieder größere Wagen.
Auch Gasfahrzeuge
Stadtrat Wolfgang Ries fragte in diesem Zusammenhang nach den bevorzugten Treibstoffen. Der Verbrauch spiele bei den meisten Kunden eine wesentliche Rolle, wurde ihm geantwortet. Einen eindeutigen Trend zu der einen oder anderen Antriebsart gebe es aber nicht. Die Firma sei stolz darauf, dass sie auch Gasfahrzeuge anbieten und versorgen könne. Im Energiemix von Gas, Benzin und Diesel sehen sie für die Zukunft weiterhin gute Entwicklungschancen, zumal das Gastankstellennetz immer weiter ausgebaut werde. Weniger gut sehe es zur Zeit für den Elektromotor aus, da die benötigten Batterien noch viel zu teuer seien.
Wie es denn am Standort Lohr gehe, erkundigte sich Karlheinz Ebert. Damit sei man durchaus zufrieden, was ja auch die anstehende Erweiterung der Ausstellungsfläche und die damit verbundene Verlagerung von Stellplätzen in den seitlichen Bereich verdeutliche. Man habe rechtzeitig durch Zukauf von Flächen vorgesorgt, so die beiden Geschäftsführer. Allgemein sehe man den Standort Lohr als günstig an, Sorgen bereitet aber die Infrastruktur, die noch immer durch die unzureichende Bindung an das überregionale Verkehrsnetz gekennzeichnet sei.