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ARNSTEIN: Miwe-Backofen auch unter Stress leicht zu bedienen

ARNSTEIN

Miwe-Backofen auch unter Stress leicht zu bedienen

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    _ Foto: Miwe

    Eine Backofensteuerung der Arnsteiner Firma Miwe hat den renommierten Designpreis Red Dot Award bekommen. Das klingt im ersten Moment verwunderlich, denken doch viele bei Design eher an Autos, Möbel oder Kleidung. In diesem Fall geht es um die Gestaltung dessen, was auf dem Display der Backöfen in den Läden erscheint.

    Das Verkaufspersonal solcher Bäckereifilialen muss oft gleichzeitig verkaufen, bedienen und backen. Zudem sind die Beschäftigten in der Regel keine ausgebildeten Bäcker. Da tut es gut, wenn der Ofen möglichst einfach zu bedienen ist.

    Mit Bildern

    Auf dem Backofen-Display erscheinen neben den Begriffen „Brötchen“, „Brezeln“ und so weiter auch die Bilder diese ganzen Sortiments. Ist das betreffende Backgut ausgewählt, zeigt das Bildschirmchen mit einem Countdown, wann der Ofen fertig vorgeheizt hat. „So kann es nicht vorkommen, dass die Backbleche zu früh ,eingeschossen' werden, während der Ofen noch zu kalt ist“, erklären die Miwe-Leute aus Arnstein. „Einschießen“ heißt es bei den Bäckern, wenn etwas in einen Ofen geschoben wird.

    Ist der Ofen heiß genug, erscheint auf dem Display ein stilisiertes Backblechlein mit Teilen drauf, das in Richtung Ofen wandert. Es ist also auch ohne Sprachkenntnisse jedem klar, dass die Teilchen jetzt gebacken werden wollen. Damit eine Verkäuferin im Ladentrubel nicht vergisst, den Ofen zu starten und sich später wundert, dass nichts passiert ist, legt der Ofen von selbst los, sobald die Tür wieder geschlossen ist. So geht es weiter bis zum fertigen Produkt.

    Auch ohne Computerspezialisten

    Auch die Zeitpunkte, an denen sich der Ofen reinigt, sind leicht zu programmieren. Es soll keinesfalls das passieren, was viele von ihrer Heizung zu Hause kennen: Man weiß nicht, wie sie eingestellt wird. Es lässt sich auch – ohne die Hilfe eines Computerspezialisten – einstellen, wann der Ofen frühmorgens vorgeheizt wird. So entfällt bei Dienstbeginn die Wartezeit, bis das Personal mit dem Backen beginnen kann.

    Genua genommen hat das Würzburger Designbüro Cadera-Design den Red Dot Award zusammen mit der Michael Wenz GmbH gewonnen. Die Designer haben in Kooperation mit Miwe die Bedienoberfläche in der Sparte „Interface & User Experience Design“ eingereicht. Da die Teilnahme mit Kosten verbunden ist, bewerben sich in der Regel nur aussichtsreiche Arbeiten. Wie viele Beerbungen es in der Sparte gab und wie viele ausgezeichnet haben, gibt Red Dot Award auch auf gezielte Anfrage hin nicht bekannt.

    Ausgiebige Absprachen

    Etwa ein Jahr lang hatten die Designer und die Arnsteiner in zahlreichen Treffen die Bedienung der Ofensteuerung konzipiert. Diese kann noch etliches mehr, worum sich das Bedienungspersonal allerdings nicht kümmern muss. Beispielsweise gibt der Ofen in seine Backkammer im richtigen Moment Schwaden, also Wasserdampf, und zieht diesen auch wieder ab.

    Und der Ofen erkennt sogar, wie viele Bleche eingeschossen wurden. Das ist wichtig. Denn so benötigen beispielsweise drei Bleche weniger Hitze als zehn. Die Anzahl der Bleche beziehungsweise der Teile, die zu backen sind, erkennt der Ofen am Temperaturverlauf.

    Themen bei der Backmesse

    Diese Steuerung nennt sich „MIWE go!“ und ist nur eines von mehreren Themen, die die Firma Miwe bei der Messe Südback in Stuttgart Ende September vorstellen wird.

    Ein anderes trägt den Titel „Industrie 4.0“. Hier geht es darum, dass alle Daten der Backöfen, die in mehreren Filialen stehen, ständig zentral übers Internet abrufbar sind. Damit können Fehler sofort erkannt werden. Dies wird dem Leiter der Filialen auf dem Smartphone oder Tablet angezeigt.

    Er kann sich auch jederzeit einen Überblick über das verschaffen, was die Öfen in den Filialen gerade tun. So kann er erkennen, dass etwa um 10 Uhr der erste Schwung Brezeln gebacken wurde und der zweite um 16 Uhr. So etwas kann unter anderem wichtig sein, um die versprochene Qualität zu gewährleisten. So solle nur Ware als „ofenfrisch“ bezeichnet werden, die dies auch verdient.

    Der Leiter der Filialen kann die Öfen der Filialen so programmieren, dass diejenigen in Gebieten mit einem Feiertag aus bleiben. Auch hat „Industrie 4.0“ in großen Bäckereien so weit Einzug gehalten, dass der Ofen automatisch auf die richtige Backtemperatur aufheizt, sobald der Barcode auf der Ware im Lager gescannt wurde.

    Energiekosten im Blick

    Ein weiteres Thema, das Miwe präsentieren wird, ist die Kontrolle der Energiekosten in Bäckereien. Mit Rückgewinnungssystemen und Verbundlösungen lässt sich Energie sinnvoller einsetzen als bisher. Sinnvoll ist es beispielsweise, dass sich ein Backofen dann reinigt, wenn er ohnehin warm ist, andernfalls müsste er für die Reinigung eigens aufgeheizt werden.

    Auch zeigt die Michael Wenz GmbH, wie sich die Backöfen aus Arnstein inzwischen auch für die Gastronomie – speziell für Snacks – eignen. Bäcker werden sich bei der Stuttgarter Messe auch für den Stikkenofen „MIWE roll in e+“, das Backen mit Thermoöl und den Einsatz von CO2 als EU-festes Kältemittel interessieren.

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