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MAIN-SPESSART: Mobile Reserve erhöhen

MAIN-SPESSART

Mobile Reserve erhöhen

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    Den 43 Volksschulen im Landkreis Main-Spessart stehen derzeit zu wenige Lehrer zur Verfügung. Hauptsächlich deshalb, weil schon zum Schuljahresanfang im September "eine relativ hohe Anzahl" der 556 Lehrkräfte aus Krankheits- oder anderen Gründen nicht zur Verfügung stand". Das sagte Adelheid Beck, Schulamtsdirektorin am Staatlichen Schulamt Main-Spessart, auf Nachfrage der Main-Post.

    Lehrerausfälle bedeuten laut Beck allerdings nicht zwangsläufig Unterrichtsausfälle: An den Schulen, an denen Lehrer erkrankt sind, "versuchen wir in aller Regel, den Unterricht aufrecht zu erhalten". Das funktioniert laut Beck auch "in den allermeisten Fällen", und zwar dadurch, dass einerseits Klassen zusammengelegt werden, andererseits dadurch, dass "Lehrkräfte und Schulleiter ein erhebliches Maß an zusätzlichen Stunden leisten, für die sie nicht extra bezahlt werden".

    Um Lehrerausfälle aufzufangen, steht den Volksschulen eine so genannte Mobile Reserve zur Verfügung. Sie umfasst in Main-Spessart 588 Stunden pro Woche, was laut Beck etwa 24 Lehrkräften entspricht. Soweit die Theorie. In der Praxis "sieht es effektiv so aus, dass davon ein gutes Viertel" krankheitsbedingt ausfällt. "Eine weitere Anzahl" von Lehrkräften der Mobilen Reserve sei gebunden, weil sie langfristig erkrankte Lehrkräfte vertreten, so Beck. So blieben nur "ganz wenige" Lehrkräfte der Mobilen Reserve, die bei "dringendem Bedarf" zur Verfügung stehen.

    Etwas besser soll die Situation jetzt werden: Für das zweite Schulhalbjahr hat die Regierung von Unterfranken fünf zusätzliche Lehrkräfte für die Mobile Reserve bewilligt, so Beck - allerdings nur für die Grundschule; in der Hauptschule wird sich an der Lehrersituation vorläufig nichts ändern.

    Eine Folge der vielen und teilweise langfristigen Erkrankungen von Lehrkräften ist die Überlastung der übrigen Lehrer, die dadurch viel Mehrarbeit leisten müssen, meint Beck. Überlastet seien die Volksschullehrer aber auch dadurch, dass seit Jahren die Pflichtstundenzahl kontinuierlich erhöht werde. Zudem gebe es für Volksschullehrer eine "vergleichsweise geringe Zahl von Anrechnungsstunden für Verwaltungs- und Sonderleistungen". Beck: "Auch das scheint sich bemerkbar zu machen." Verschärft werde die Situation auch dadurch, dass auf die Lehrkräfte "laufend zusätzliche Anforderungen zukommen". Dazu zählen: Die Einarbeitung in neue Bereiche (Umgang mit Legasthenie, M-Züge), die Erziehung schwieriger Schüler oder die Einarbeitung in neue Lehrpläne und -programme.

    Als Hintergrund der vielen Lehrerausfälle an den Volksschulen in Main-Spessart nennt Beck die Altersstruktur der Lehrkräfte: "Bei zunehmend älteren Lehrern sind die Ausfälle größer." Unter anderem müssten auch Ausfallzeiten aufgrund von Schwangerschaften der Lehrerinnen und frühzeitige Pensionierungen aufgefangen werden.

    Beck, die in zwei Wochen in den Ruhestand geht, wünscht sich, dass "der Realität Rechnung getragen wird. Die Mobile Reserve müsste dringend erhöht werden." Andernfalls werde es künftig "unweigerlich zu erhöhten Ausfällen kommen".

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