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KARLSTADT: Modernste Putzherstellung ist in Karlstadt

KARLSTADT

Modernste Putzherstellung ist in Karlstadt

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    Auf dem Weg in die Schwenk-Kantine: Vorn von links Eduard Schleicher, Inhaber der Schwenk-Unternehmen, Ministerpräsident Günther Beckstein, Kanzleichef, Staatsminister Eberhard Sinner; (hinten von links:) Johann Trenkwalder, Werksleiter in Karlstadt, verdeckt CSU-Bezirksgeschäftsführer Gerhard Schmitt sowie MdB Wolfgang Zöller.
    Auf dem Weg in die Schwenk-Kantine: Vorn von links Eduard Schleicher, Inhaber der Schwenk-Unternehmen, Ministerpräsident Günther Beckstein, Kanzleichef, Staatsminister Eberhard Sinner; (hinten von links:) Johann Trenkwalder, Werksleiter in Karlstadt, verdeckt CSU-Bezirksgeschäftsführer Gerhard Schmitt sowie MdB Wolfgang Zöller. Foto: FOTO M. Amkreutz-Götz

    (matz) Eduard Schleicher, Inhaber und Alleingesellschafter der Schwenk Zement KG, war von Ulm nach Karlstadt gereist, um den bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein in seinem Werk zu begrüßen und ihm die Chronik des Unternehmens zu überreichen. Da der Terminkalender eng gestrickt war für den Wahlkämpfer Beckstein und sich noch ein kurzer Besuch im neuen Leitstand für die Sekundärstoffverbrennung anschloss, streifte Schleicher nur kurz die Geschichte und die Leistung der Unternehmerfamilie Schwenk und Schleicher in fünf Generationen.

    Schleicher sprach die Schwenk'schen Produktzweige an wie Zement, Putz und Mörtel (beide auch in Karlstadt), die Dämmstofftechnik und den Betonbau. Weltweit arbeiten 2300 Menschen für Schwenk. In den vier deutschen Werken in Allmendingen, Bernburg, Mergelstetten und Karlstadt sind jeweils zwischen 100 und 130 Mitarbeiter beschäftigt. 20 000 Arbeitsplätze hängen laut Schleicher in Beteiligungsfirmen vom unternehmerischen Schwenk-Erfolg ab.

    Eduard Schleicher betonte vor Beckstein und dem ihn folgenden CSU-Politikertross die Vorteile eines Familienunternehmens. Anders als in der Politik treffe einer die Entscheidung. So kann sich ein Unternehmen schnell den wirtschaftlichen Herausforderungen und Zwängen stellen.

    Karlstadt, so Schleicher, habe die wahrscheinlich modernste Trockenmörtelherstellung in Bayern.

    Zusammen mit dem Partner HeidelbergCement hat Schwenk zwei Zementwerke in Ungarn. Modern umgebaut werde gerade ein Zementwerk in Bosnien. Das nächste Projekt, der Bau des ersten Zementwerks in Namibia, beginnt in sechs bis acht Wochen. In Grootfontein im Norden der früheren deutschen Kolonie Südwest-Afrika will der Ulmer Familienbetrieb als erster die reichen Rohstoffvorkommen rund um die 15 000-Einwohnerstadt, gegründet von den Buren, fördern. Schleicher: „Wir finden dort die Plätze, wo noch keiner ist.“

    Die Familie würde gern noch stärker in Deutschland investieren. Doch bremsen der von der EU angestrebte CO2-Immissionshandel sowie die hohen Strompreise.

    Dieses Thema griff auch Martin Schneider, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der deutschen Zementindustrie, auf. Auch er lobte den Standort Karlstadt. In der Nutzung von Sekundärbrennstoffen wie Klärschlamm (120 000 Tonnen pro Jahr) und Reifen sei Karlstadt vorbildlich.

    Schneider betonte, dass mit den Brüsseler Plänen zur CO2-Minderung die europäischen Standorte nicht wettbewerbsfähig bleiben gegenüber den Produktionsländern Russland, Ukraine und Nordafrika. „Wenn wir CO2-Auktionierung und die hohen Strompreise verkraften sollen, sind das zusätzlich 800 Millionen Euro für die Zementindustrie in Deutschland“, sagte Schneider und malte eine schwarze Zukunft: „Es gibt nur noch wenige, die in die heimische Zementindustrie investieren. Es weiß keiner, wohin es geht.“

    Ministerpräsident Günther Beckstein kündigte an, dass Brüssel der Zementindustrie wohl entgegenkomme werde mit der kostenfreien Zuteilung der CO2-Zertifikate – in einem gewissen Umfang zumindest. Er habe jedes Interesse, dass in Bayern und Deutschland weiter investiert werde. Es gehe um Arbeitsplatzsicherung. Weite Transporte aus den Ländern mit weniger umweltfreundlicher Produktion sollten vermieden werden.

    Beckstein lobte die Mitarbeiter im Karlstadter Zementwerk, die mit „großer Konzentration arbeiten“. Er freu sich über die hohe Ausbildungsquote. Qualifizierte Facharbeiter seien in der Wirtschaft genauso wichtig wie Hochschulabsolventen. Beckstein erteilte den Unternehmern eine Rüge, die nicht ausbilden, aber über Fachkräftemangel klagen: „Die frage ich dann, warum sie vor zwei Jahren nicht ausgebildet haben?“

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