Noch herrscht Ruhe an der BMX-Bahn bei Esselbach. Wobei das Wort Ruhe sehr relativ ist – an ein großes Festzelt wird letzte Hand angelegt, Helfer tragen Sachen herum und natürlich knattern schon Mofas und Mopeds über das Gelände. Und mittendrin sind Pascal Blumhagen und Jonas Hudalla.
Die beiden jungen Männer organisieren zum siebten Mal das Mofa-Moped-Cross, ein Sechs-Stunden-Rennen, das am Samstag von 9 bis 22 Uhr dort ausgetragen wird.
Am Freitag finden bereits ein freies Training und die Vorläufe um die Startplatzierung statt. Mofas und Mopeds mit einem Hubraum bis zu 50 Kubikzentimetern dürfen an den Start gehen. Die Mofa-Klasse ist noch einmal unterteilt in die Standard-Klasse – Mofas, wie sie in etwa für den Straßenverkehr zugelassen sind – und die Extrem-Klasse – hier darf fast nach Belieben an dem Fahrzeug herumgeschraubt werden, um es schneller zu machen. Die Mopeds werden beim Rennen in luftgekühlte und die deutlich leistungsfähigeren wassergekühlten Modelle aufgeteilt.
„Seit Anfang des Jahres sitzen wir an der Organisation des Rennens“, sagt Pascal Blumhagen. Denn so lustig und locker die Veranstaltung am Tag selbst auch wirkt – dahinter stecken viele Monate Arbeit. Die Suche nach Sponsoren beginnt ein halbes Jahr vorher. Und auch die Registrierung der Teilnehmer raubt den beiden Berufstätigen viel Freizeit. 54 Teams haben sich in diesem Jahr angemeldet, aus ganz Deutschland und dem nahen Ausland. Ein Team muss mindestens aus drei Fahrern bestehen, „vier bis fünf Leute hat so ein Team im Schnitt“, sagt Hudalla.
Für gut 200 Teilnehmer müssen Anmeldungen angenommen werden, die Teams müssen Streckenposten stellen, von denen es acht gibt und die den ganzen Tag über durchwechseln. Auch dieser Plan will organisiert werden. Dazu muss die Strecke um das BMX-Gelände angelegt, 250 Strohballen müssen von Landwirten an kritischen Stellen der Bahn angebracht und die Pokale entworfen und gebaut werden. „Da steckt viel Arbeit dahinter, aber uns macht es immer noch Spaß und wir freuen uns auf den Tag“, sagt Blumhagen.
Aus der Not geboren
Die Idee zum Mofa-Moped-Cross ist aus der Not geboren worden. Vor knapp zehn Jahren wollten beide am Mofa-Moped-Rennen in Euerdorf teilnehmen. Doch die Veranstaltung wurde abgesagt, „und dann dachten wir, wir machen einfach ein eigenes Rennen“, sagt Hudalla. Die Rennveranstaltung begann 2010 recht bescheiden mit einer Handvoll Teams, wuchs aber Jahr für Jahr an. Im vergangenen Jahr gingen mit 56 die bisher meisten Teams an den Start.
Am Samstag wartet auf die Mofa- und Moped-Teams die Aufgabe, in sechs Stunden möglichst weit auf der Strecke zu kommen. Eine Herausforderung nicht nur für die kleinen Maschinen, sondern auch für die Fahrer. „Länger als eine Stunde am Stück hält kaum jemand aus“, sagt Blumhagen. Darum auch die Teams, damit die Fahrer wechseln können. Aber auch den Mofas und Mopeds – die teilweise ja nicht unbedingt für Cross-Rennen gebaut sind – kann die etwa ein Kilometer lange Strecke alles abverlangen, Boxen-Stopps sind programmiert.
„Manche sind vor ein paar Jahren zum ersten Mal noch mit einem normalen Mofa gestartet“, sagt Hudalla, „aber dann haben sie jedes Jahr doch ein wenig daran rumgebastelt, damit es schneller wird.“ Sportlicher Ehrgeiz ist bei dem Rennen also dabei, „aber der Spaß steht an dem Tag für die Fahrer auf jeden Fall im Vordergrund“. Und auch für die Besucher.
ONLINE-TIPP
Mehr zum Mofa-Moped-Cross unter www.bmx-esselbach.de.