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GEMÜNDEN: Most und Raboll für Groß und Klein

GEMÜNDEN

Most und Raboll für Groß und Klein

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    (thal) In einer Serie wollen wir die Zeiten etwas näher betrachten, in denen Gasthäuser ganz selbstverständlich zur Lebensgemeinschaft gehörten – wie die Schule und die Kirche. Mit dem linksmainischen Ortsteil Hofstetten starten wir die Rundreise durch die Wirtshauslandschaft im Gemündener Raum, die vor 50 Jahren typisch für viele Dörfer in der Umgebung war.

    In der Regel waren die Gasthäuser Familienbetriebe mit eigener Nebenerwerbslandwirtschaft und Hausschlachtung. Die Gäste und der Wirt kannten sich und zum Feierabend trank man seinen gespritzten Apfelmost, gelegentlich sonntags ein Bier, das es zu Hause nicht gab. Und man spielte Karten, meistens Schafkopf, aber auch Tarock, später Skat. Über der Holztäfelung in der Wirtsstube mühte sich oft ein altersschwacher Ventilator den dichten Rauchschwaden der Zigarren und Zigaretten einigermaßen Herr zu werden.

    Für die Kinder, die an Kirchweih oder anderen Feiertagen mit ins Wirtshaus durften, gab es ein „Raboll“ (Orangenlimo, Vorläufer von „Bluna“) und für den kleinen Hunger zwischendurch standen die runden gläsernen Nussautomaten bereit, die für zehn Pfennig nach einer Drehung am Griff eine Handvoll Erdnüsse hergaben, entweder die gesalzenen oder die gebrannten, die mit einer süßen rotbraunen Schicht überzogen waren.

    Das Speisenangebot in der Zeit vor Pizza und Döner war eher einfach, rustikal, aber in jedem Fall frisch. Bratwurst, Rippchen mit Kraut oder das Wurstbrot mit Hausmacher gehörten zum Standard.

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