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PARTENSTEIN: Museumsfreunde luden zum Eintauchen in die Zeit des ahlen Krams

PARTENSTEIN

Museumsfreunde luden zum Eintauchen in die Zeit des ahlen Krams

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    „Mit diesem Fest wollen wir die Arbeit der Gründer und Betreuer unseres Museums würdigen“, eröffnete Altbürgermeister Heinz Steigerwald, geschmückt mit einem 100 Jahre alten schwarzen Zylinder, die Veranstaltung in und um die ehemalige Evangelische Schule, die Heimat des „Ahler Kram“ ist.   Die Initiative habe in den vergangenen zwei Jahrzehnten größten Wert darauf gelegt, anhand praktischer Demonstration und in Sonderausstellungen vor allem der Jugend Einblick zu gewähren in das oft mühsame Handwerk und den Broterwerb ihrer Vorfahren.

    Fassmacher und Weber

    Vor der Museumstür arbeitete Michael Born an der Mostpresse. Küfer Karl Born führte auf dem Dorfplatz in die Fassmacherei ein. Nebenan spann, klöppelte und strickte die Handarbeitsgruppe und der 80-jährige Hobby-Weber Helmut Amend fertige am Webstuhl ein Tischtuch. Je nach Fadenstärke brauche er etwa eine Stunde für acht bis neun Zentimeter Stoff, erzählte er.

    Vor der Schipperscheune bearbeiteten Schmied Hartmut Skrobanek und Andreas Staab glühendes Eisen, wenige Schritte davon entfernt holte Steinmetz Volker Stephan einen Teddybär aus dem Sandstein. In der Scheune demonstrierte Schuhmachermeister Kurt Neuf sein Handwerk. Ein Besuchermagnet im Zelt nebenan war die Bilderausstellung von Reinhold Scherg. In zahllosen Aufnahmen und im Film „Das bäuerliche Jahr“ dokumentierte er den Werdegang und Veränderungen rund um das Museum.

    Auf dem Dorfplatz, beim Backhaus am Torweg und im Museumscafé duftete es lecker. Mathilde und Karl Breitenbach butterten im ersten Stock des Museums; in der Puppenstube führte ein vierköpfiges Frauenteam durch die von Waltraud Steigerwald kunstvoll gefertigte Puppensammlung. Im Kellergeschoss konnten die Besucher ein Modell der alten Burg Bartenstein bestaunen.

    Erinnerung an Eugen Nätscher

    Einblick in die Geschichte des Schwerspatabbaus in Partenstein gewährte der Nachbau eines Stollens. Musikalisch gestalteten das Fest die Partensteiner Musikanten, ein Drehorgelspieler, ein Zitherduo und das „Quetschenmännle“. Sowohl Heinz Stegerwald als auch sein Nachfolger, Bürgermeister Stephan Amend, erinnerten daran, wem Partenstein diesen Juwel an volkskundlicher Sammlung zu verdanken hat: dem ehemaligen Arzt und Ehrenbürger Partensteins, Dr. Eugen Nätscher (wir berichteten). Mit großer Leidenschaft habe dieser seit 1950 Fotos und alte Gerätschaften aus Haus und Hof daheim gesammelt und, als es dort zu eng wurde, in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde in der alten Schule ein Museum eingerichtet.

    Viel Geschichtsbewusstsein

    Das „Schipperanwesen“ wurde renoviert und ausgebaut und samt Hof, Stall und Scheune integriert. 1981 trat Dr. Wolfgang Nätscher die Nachfolge seines Vaters an. „Zusammen mit der Initiative ,Ahler Kram' hat er auf dem väterlichen Grundstein ein richtiges und für unsere Gemeinde wichtiges Haus aufgebaut“, würdigte Steigerwald. Josef Goßmann, seit 1976 Kreisheimatpfleger im Bereich Lohr, lobte: „Partenstein hat das Geschichtsbewusstsein bewegt und vorangetrieben. Dies wirkt weit über das Dorf hinaus.“

    Neu zur seit 1989 bestehenden Ausstellung hinzugekommen sind die Ausgrabungsfunde von der Burgruine „Bartenstein“ aus den Jahren 2008 und 2009. Die Museumsleitung liegt seit 2006 in Händen von Norbert Amend; Ansprechpartner für fachkundliche Belange ist Historiker Holger Breitenbach. Träger der Einrichtung ist die Gemeinde.

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