Ein hochkarätiges Benefizkonzert gab das Polizeiorchester Bayern unter Leitung von Johann Mösenbichler am Samstagabend vor über 400 Zuhörern in der Lohrer Stadthalle. Unter dem Motto "Frühlingsluft hören" bot das Orchester zweieinhalb Stunden Musik vom Feinsten und riss das Publikum zu wahren Begeisterungsstürmen hin.
"Endlich! Sie glauben gar nicht, wie froh ich bin, dass ich Sie hier sehen kann", begrüßte ein sichtlich froher Wolfgang Remelka, Leiter der Lohrer Polizei-Inspektion, das gespannte Publikum. Schon im März 2020 sei das Konzert zum ersten Mal geplant gewesen, ein zweiter Termin habe ebenfalls pandemiebedingt abgesagt werden müssen. Der dritte Anlauf sei jetzt endlich erfolgreich gewesen. "Zum ersten Mal nach dieser langen Zeit spielt heute das komplette Orchester wieder vor Publikum", freute sich Remelka. Für drei gemeinnützige Zwecke sei der Erlös dieses Benefizkonzertes gedacht, erfuhr man noch.
Erlös für drei gemeinnützige Zwecke
Remelka stellte die Bayerische Polizeistiftung, die Stiftung der Deutschen Polizeigewerkschaft und den Verein "Hoffnung schenken" aus Neustadt vor, der von dem Polizisten Christian Rekentin im Jahr 2015 gegründet worden sei. Viele Gäste aus der Politik, darunter Staatssekretär im Innenministerium Sandro Kirchner, Landrätin Sabine Sitter und Lohrs Zweiter Bürgermeister Dirk Rieb sowie hochrangige Vertreter der unterfränkischen Polizei begrüßte Remelka, bevor ein außergewöhnliches Konzert startete.
Spannend begann es mit der "Fanfare for the Common Man" von Aaron Copland. Passend zum Motto folgte die Ouvertüre "Frühlingsluft" von Josef Strauss und "A Spring Lullaby" von Andrew Pearce. Bei letzterem Stück glänzte der Flügelhornist Martin Ehrlich mit einer traumhaften, sanft gespielten Interpretation der Solostimme. Nach dem dreiteiligen Stück "Musik for a Festival" von Philip Sparke ging das Publikum nach gut einer Stunde in die Pause.
Versierte und humorvolle Moderation
In dem Marsch "Burst of Blue" beschreibt der Komponist Robert Thurston verschiedene Farben, wie man vom Moderator und Saxofonist/Klarinettist Peter Seufert erfahren konnte. Überhaupt trug Seufert durch seine versierte, humorvolle und informative Moderation viel zum Gelingen dieses Abends bei. Von ihm erfuhr man vieles über die Stücke und die Komponisten und so konnte auch ein Laie die Musik besser verstehen.
Das Orchester unter Johann Mösenbichler konzertierte stets versiert, sauber und absolut rein mit äußerst viel Gefühl. Alle Solisten agierten selbstbewusst und in perfekter Harmonie mit dem Orchester. Ausgewogen auch stets die Lautstärke und Stimmung im harmonischen Klangkörper.
Solisten mitten im Publikum platziert
Rund 25 Minuten entführte das Orchester die Zuhörer noch auf eine Reise rund um die Welt mit dem sechsteiligen Stück "Windows of the World" von Peter Graham. Als besonderen Effekt platzierten sich einige Solisten dabei mitten im Publikum. Nach zweieinhalb Stunden krönten als letzter Programmpunkt Highlights aus dem Soundtrack von "Der König der Löwen" das abwechslungsreiche Konzert.
"Sie sind selber schuld!", ergriff am Schluss zum ersten Mal der Dirigent humorvoll das Wort. Das Publikum zeigte sich nämlich dermaßen begeistert, dass eine Zugabe obligatorisch wurde. Mit einem feurigen Galopp und einer noch schnelleren Wiederholung (das Publikum erklatschte sich noch eine zweite Zugabe) endete ein Abend, der dem Motto "Frühlingsluft hören" absolut gerecht geworden war.