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MARKTHEIDENFELD: Nach Autobrand während der Fahrstunde

MARKTHEIDENFELD

Nach Autobrand während der Fahrstunde

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    Fahrstunde mit Schrecken: Vergangene Woche fing der Wagen der Fahrschule Völker aus Marktheidenfeld auf der A3 Feuer.
    Fahrstunde mit Schrecken: Vergangene Woche fing der Wagen der Fahrschule Völker aus Marktheidenfeld auf der A3 Feuer. Foto: Foto: Polizei

    „Fahrschulauto geht auf der A3 in Flammen auf“. So titelte eine Meldung der Main-Post am Mittwoch. Was zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt war: Sowohl die Fahrschule als auch der Fahrschüler kommen aus dem Umkreis Marktheidenfeld. Einige Tage später berichten sie der Main-Post-Lokalredaktion, wie sie diese ganz besondere Fahrstunde mit dem unerwarteten Ende erlebt haben.

    Seit 35 Jahren ist Edwin Völker aus Erlenbach Fahrlehrer. Seit 24 Jahren hat er seine eigene Schule in Marktheidenfeld. In dieser Zeit sind ihm schon mitten in der Fahrstunde Rehe vor das Auto gelaufen oder ihm kamen andere Fahrzeuge in Schlangenlinien entgegen. Doch das, was ihm am 21. Oktober passiert ist, kannte er noch nicht.

    An diesem Nachmittag fährt der 61-Jährige mit seinem Fahrschüler, der namentlich nicht genannt werden will, die Autobahn 3 Richtung Würzburg. „Ich habe mich richtig gefreut, meine erste Autobahnfahrt“, erzählt der 16-Jährige. Nach einiger Zeit merken die beiden, dass etwas an dem Auto nicht stimmt.

    Der Schüler nimmt einen unangenehmen Gestank war und sieht kurze Zeit darauf Rauch aus der Motorhaube aufsteigen. Später am Tag meldet die Polizei in ihrer Pressemitteilung, ein Vorderreifen hätte sich überhitzt. Völker aber ist sich sicher: „Das war kein Reifenschaden, das war der Motor“.

    Sofort fahren die beiden am nächsten Rastplatz von der Autobahn. „Dann ist Edwin ausgestiegen, um das Auto gelaufen und hat die Motorhaube aufgemacht“, schildert der Fahrschüler.

    Dem Fahrlehrer ist schnell klar: das Auto muss in eine Werkstatt. Schnell nimmt er wieder neben seinem Fahrschüler auf der Beifahrerseite Platz, um den nächstgelegenen Betrieb in Helmstadt anzusteuern.

    Doch so weit kommen sie nicht mehr. Kaum haben sie sich wieder in den fließenden Verkehr eingegliedert, sieht der 16-Jährige mit Schrecken im Rückspiegel, dass es mittlerweile auch hinter dem Auto raucht. „Auch die anderen Autos haben uns mit Lichthupe darauf aufmerksam gemacht“, erzählt der Schüler.

    „Sofort auf den Seitenstreifen!“, weist ihn Völker im nächsten Moment darauf hin. Innerlich aufgewühlt, äußerlich aber ganz ruhig steuert der junge Mann das bereits brennende Auto auf die Standspur. Dort bleiben er stehen. Er schaltet den Motor ab. Fahrschüler und Lehrer verlassen den Wagen. Ihre Wertgegenstände nehmen sie mit. Hinter der Leitplanke warten sie auf die Polizei. Der Fahrschüler ist perplex: „Ich konnte es immer noch nicht fassen.“

    Schnell ist die Polizei da. Bereits auf dem Rastplatz sind sie auf das rauchende Fahrschulauto aufmerksam geworden. Sofort sperren sie die Autobahn komplett. Die Flammen, die mittlerweile aus dem Auto schießen, bekommen sie aber mit nur einem Feuerlöscher nicht in Griff. Bis die Feuerwehr eintrifft, kommt ein Lasterfahrer zu Hilfe. Wie es der Zufall will: Auch dieser hat seinen Führerschein in der Fahrschule Völker gemacht.

    Auch der Helfer versucht, den Brand zu löschen. „Das war wie Wasser auf einem heißen Stein“, vergleicht der Fahrlehrer. Erst die Feuerwehr kann den Brand löschen. Auf dem linken Fahrstreifen rollt der Verkehr mittlerweile wieder.

    Derweil beruhigt Völker seinen Fahrschüler: „Edwin hat mir gesagt, dass ich keine Schuld habe und auch nichts bezahlen muss“, zeigt sich er sich erleichtert.

    „Alle meine Autos sind Vollkasko versichert“, erläutert der Fahrschulinhaber. Trotz allem zweifelt der Erlenbacher nicht an der Leistung seines Fahrschulautos. Drei Tage nach dem Ereignis bestätigt er: „Ich habe das gleiche Modell schon wieder bestellt.“

    Rund zwei bis drei Stunden war Völker noch am Unfallort. Der Wagen brennt komplett aus. Seinen Fahrschüler bringt der LKW-Fahrer nach Hause, wo ihn seine besorgten Eltern erwarten, die bereits von dem Ereignis gehört hatten.

    Völker bewertet die ungewöhnliche Fahrstunde im Nachhinein nicht als dramatisch. „Ich bin auch nicht geschockt. Ich mache einfach weiter wie bisher“, sagt er. Auch der Fahrschüler sieht in den Geschehnissen keinen Grund, die Fahrschule zu wechseln. „In dem Moment fand ich es schlimm“, sagt er, „mittlerweile finde ich es aber eher witzig, dass mir so etwas passiert ist.“

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