Er schrieb den Kindern zurück und lud sie zu einer Besichtigung nach Rothenfels ein. Die Erzieherinnen Sabine Hörning-Liebler und Birgit Ludewig machten sich daraufhin mit den Kindern und einigen Müttern per Fahrrad auf den Weg nach Rothenfels, um der freundlichen Einladung nachzukommen.
Vor Ort erklärte Leibl den Kindern, dass mit der Wasserkraft aus dem Kraftwerk Rothenfels etwa 6500 Haushalte mit zirka 4000 KW Strom versorgt werden können. Das entspricht ungefähr den Privathaushalten der Stadt Marktheidenfeld. Durch die zwei Turbinen laufen 140 Kubikmeter Wasser in der Sekunde.
Die 34 Kraftwerke von Hausen bis Offenbach werden zentral von Langenprozelten aus gesteuert und überwacht. Der Strom ist eigentlich ein Nebenprodukt, der in das Verteilernetz der E.ON eingespeist wird, denn die Hauptaufgabe der Staustufen ist es, die Wasserführung des Mains für die Schifffahrt konstant zu halten.
Nachdem Leibl zu Demonstrationszwecken die zweite Turbine anlaufen ließ, war die Verständigung wegen des großen Geräuschpegels etwas schwierig geworden. Dass 100 Umdrehungen pro Minute zustande kommen, konnten sich die Kinder sicher nicht vorstellen. Eher schon, was so alles angeschwemmt wird und entsorgt werden muss. Jedenfalls wissen die Kinder, wie ihre Flasche von Gerhard Leibl aufgefischt worden war.