(hr) Schon seit 1994 fährt der jeweilige Physik-Leistungskurs des Karlstadter Johann-Schöner-Gymnasiums Karlstadt einmal für eine Woche an die Technische Universität (TU) Ilmenau. Für den letzten Physik-Leistungskurs des neunjährigen Gymnasiums fand diese Fahrt in ungewohnter Weise schon jetzt im Winter statt.
Da das Abitur des abschließenden G9-Jahrganges einige Wochen eher stattfinden wird, müssen viele Veranstaltungen wie das Praktikum oder die Abiturfahrten zeitlich vorverlegt werden. Und so machten sich die Leistungskursschüler in der Woche vor den Zwischenzeugnissen auf den Weg in den tief verschneiten Thüringer Wald. Begleitet wurden sie von ihrem Kursleiter Dr. Johannes Günther und vom ehemaligen Kollegen Henning Lucht, der das Physikpraktikum damals ins Leben gerufen hatte.
An der Universität konnten die angehenden Abiturienten zentrale Experimente aus der Atom- und Kernphysik durch die Betreuung der Dozenten des physikalischen Grundpraktikums nahezu selbstständig durchzuführen. Dabei vertieften sie ihr fachliches Verständnis und lernten, wie in komplexeren physikalischen Versuchen Daten aufgenommen, ausgewertet und interpretiert werden. Außerdem gab das Praktikum einen Einblick in die Anforderungen eines physikalischen oder technisch orientierten Studienganges und einen Vorgeschmack auf eigenverantwortliches Arbeiten und Lernen an einer Universität.
Das Physikpraktikum ist ein wesentlicher Bestandteil im Rahmen der MINT EC-Initiative, die auch das Praktikum finanziell unterstützt, um den Schülerinnen und Schülern des Johann-Schöner-Gymnasiums eine besonders zukunfts- und studienorientierte Ausbildung in den Naturwissenschaften zu ermöglichen. Mit dem letzten Physik-Leistungskurs in Ilmenau geht eine kleine Ära Karlstädter Schulgeschichte vorerst zu Ende. Doch wegen der guten Erfahrungen und der positiven Resonanz bei den Schülern soll das Physikpraktikum in ähnlicher Art und Weise auch in der neuen Oberstufe durchgeführt werden.