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Nackte Frauen im Autohaus

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Nackte Frauen im Autohaus

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    Nichts für reine Ästheten ist die
Bilderserie, die zurzeit in den
Verkaufsräumen des Karlstadter
Autohauses Brückler zu sehen ist. Dem
Fotografen Wolf-Dietrich
Weissbach geht es vielmehr dabei um
Identifikationsprobleme und
männlichen Voyeurismus.
    Nichts für reine Ästheten ist die Bilderserie, die zurzeit in den Verkaufsräumen des Karlstadter Autohauses Brückler zu sehen ist. Dem Fotografen Wolf-Dietrich Weissbach geht es vielmehr dabei um Identifikationsprobleme und männlichen Voyeurismus. Foto: FOTO G. ROTH

    Karlstadt (TH) Zum Auftakt der sechsten Kulturtage im Karlstadter Autohaus Brückler gab es viel Haut zu sehen. Der Würzburger Fotograf Wolf-Dietrich Weissbach (Jahrgang 1952) stellt dort bis zum 15. Dezember teilweise provozierende Akte aus.

    "Photographien mit Risiken und Nebenwirkungen" sind die nahezu lebensgroßen Arbeiten Weissbachs allemal. Junge, hüllenlose Frauen mit erlegtem Rehbock auf der Schulter, mit Fischkopf oder von Würmern bedeckt sind gewiss nicht nach jedermanns Geschmack. Zu nackt und zu schonungslos wirken die Bilder auf manche Betrachter, und auch heimliche, männliche Voyeure fühlen sich wohl dabei innerlich bloßgestellt.

    Doch das ist kein Zufall, kein Unvermögen des Fotografen. Es geht ihm nicht vornehmlich um die sinnliche, ästhetische Darstellung von Frauenkörpern. Weissbach will die Identitätsproblematik des modernen Individuums thematisieren. Vor allem aber will er den männlichen Voyeurismus auf die Schippe nehmen.

    Die Frauen auf den Fotografien sind allesamt keine Models mit makellosem Körperbau, sie wollten in den Bildern, so Weissbach, sich lediglich in ihrem Hobby oder in ihrem Beruf darstellen. So die leidenschaftliche Sammlerin von Indianermotiven, die sich, nur verhüllt von einem überdimensionalen Häuptlings-Federschmuck, ablichten ließ, oder aber die Geschäftsführerin einer Wurmfarm mit ihren "Produkten".

    Die Bilder zeigen in jedem Fall die hohe fotografische Perfektion Weissbachs. Es sind reine Inszenierungen und keine Fotomontagen. Die unvoreingenommenen Betrachter müssen ein gewisses Maß an Offenheit mitbringen.

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