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LOHR: Nadine Angerer in Lohr begeistert empfangen

LOHR

Nadine Angerer in Lohr begeistert empfangen

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    Besuch im Geburtsort: Nadine Angerer (links) bei der Fragerunde auf dem Podium mit Celine Brandt (rechts) und der kleinen Luisa.
    Besuch im Geburtsort: Nadine Angerer (links) bei der Fragerunde auf dem Podium mit Celine Brandt (rechts) und der kleinen Luisa. Foto: Foto: Andreas Brauns

    Begeistert begrüßt wurde am Sonntagnachmittag die Torhüterin der Deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft und Europas Fußballerin des Jahres, Nadine Angerer, von gut 200 Fans, Freunden und Verwandten. „Natze“, wie sie von vielen genannt wird, konnte kaum einen Schritt tun, ohne dass sie von irgendjemand geherzt und in den Arm genommen wurde. Also Heimspiel!

    Oder sollte an dieser Stelle lieber erstmal geklärt werden: Gemündenerin, Hofstettenerin oder wirklich Lohrerin? Echte Lohrer diskutieren das Thema „ob Mopper oder Schnüdel“ in Ausführlichkeit in einem sozialen Netzwerk. Nach mancher Definition reichte zu Ersterem noch nicht einmal, dass sie am 10. November 1978 in dieser Stadt das Licht der Welt erblickt hat. Und auch um „Schnüdel“ zu sein, müsste sie wenigstens in ihrer Geburtsstadt wohnen.

    Das dürfte ihr aber schwer fallen, nach den bisher schon zahlreichen Stationen ihrer Karriere, wäre eher „polyglott“ die richtige Bezeichnung.

    Aber doch, es ist etwas dran, sie wird akzeptiert als „gefühlte Lohrerin“. Mit ihrem Vordringen in immer neue Gefilde orientiert sie sich am Vorbild ihrer Familienmitglieder. Vielleicht, weil Gemünden ob der großen Zahl nicht genug Platz bietet, verteilen sie sich über den ganzen Landkreis. Und deshalb leben heute einige in Lohr: (Paten-) Tanten, Cousinen und Cousins und ihr eigenes Patenkind.

    Und genau hier liegt der Bezug zu Mario Paul, der Lohrer Bürgermeisterkandidat, der die Profi-Fußballerin eingeladen hatte: „Ich kenne Nadine schon über zehn Jahre und wir werden ein lockeres Gespräch über Fußball, das Leben einer Profisportlerin, Zukunftspläne führen“, kündigte er an.

    Eine ganze Weile hat es dann gedauert, bis Nadine Angerer tatsächlich auf dem Podium angelangte und zum Mikrofon griff. Die Anreise sei gut gewesen und ihr Transfer nach Lohr „von Mario hervorragend organisiert“. Klaus Mayer, Abteilungsleiter der Fußballer fand es „klasse, dass unsere Natze hier ist“. Dann geht es los mit der Fragerunde.

    Eine Zeit lang habe sie mehrere Sportarten gleichzeitig betrieben: Tischtennis, Fußball, Karate, Leichtathletik und beim TSV Lohr sogar Handball. Warum sei sie nicht dabei geblieben, fragte Mario Paul. Sie habe sich irgendwann entscheiden müssen. „Da habe ich es dann ausgelost.“

    Welcher ihrer vielen Erfolge ihr am Herzen liege? Eigentlich jeder Titel, kam die Antwort ausweichend. Es sei immer wieder ein Erlebnis, andere Menschen, andere Länder kennenzulernen.

    Etwas Besonderes sei die Europameisterschaft in Schweden schon gewesen, mit den ganzen „jungen Hühnern ohne Erfahrung“. Vor allem als der Start nach einer super Vorbereitungsphase erst einmal verhalten ausfiel. „Mit Teamgeist haben wir es dann geschafft.“

    So etwas hat auch schon Celine Brandt erlebt. Bis vor zwei Jahren spielte sie bei den Lohrer Juniorinnen, bevor sie auf das Sportgymnasium nach Jena wechselte. Sie wurde mit auf das Podium eingeladen, um das Publikum mit ihrer Begeisterung für den Frauenfußball anzustecken. „Es gibt auch mal Tiefs, wenn wir ein entscheidendes Spiel verloren haben“. Mit ihrer U 17-Mannschaft hat sie in der vergangenen Saison den zweiten Platz in der Bundesliga erreicht. Es sei ein gutes Gefühl, auf den Platz zu laufen und zu spüren „Jetzt geht's los“.

    Die Blicke des Moderators wandern zwischen den beiden Frauen: „Spürst Du, dass Du älter wirst, reifer, ruhiger“, fragt er die Ältere. „Da warte ich noch drauf“, entgegnet diese lachend. Sie habe ihr Training umgestellt, laufe mit Sandsäcken durch den Wald und fühle sich fit für den Aufenthalt in Australien. „Na ja, eigentlich gehe ich als Torhüterin lieber runter als rauf“, schränkt sie mit Blick auf den 27-stündigen Flug ein.

    Ob sie schon wisse, bei welchem Verein sie dann anschließend in Amerika spiele? „Ja, ein schönes Städtchen“, mehr gibt sie nicht preis. „Du bist aber immer herzlich eingeladen – aber nur mit Kindern und Frau“, fügt sie hinzu.

    Aus dem Publikum kommt die Frage nach ihren Hüten. Ihr Friseur sei schon in Ordnung, da brauche sie nichts zu verstecken. Und nein, den Outback-Schlapphut kaufe sie sich erst in Australien. „Und dann kommt einer von meinen alten weg.“

    Viel Zeit nimmt sich Nadine Angerer im Anschluss an die Fragerunde für ihre Freunde und Fans. Immer wieder wird sie zu gemeinsamen Fotos gebeten. Sie gibt den Anstoß zum Spiel der U 11-Mädchenmannschaft gegen die Gäste von der JFG Nordspessart. Schließlich schreibt sie Autogramme fast bis ihre Finger wund werden.

    ONLINE-TIPP

    Mehr Bilder unter www.mainpost.de/regional/main-spessart

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