Zu einem etwas anderen Gottesdienst haben die Sendelbacher Ministranten am Abend des Faschingssamstags eingeladen. Verkleidungen waren willkommen, und es gab auch die eine oder andere Abwechslung. Schon beim Einzug von Pfarrer Ignace Matensi Takikangu mit den maskierten Ministranten erzeugte ein rhythmisch gespielter Narrhalla-Marsch erste Faschingsgefühle.
Zuvor hatte Kirchenpfleger Erich Günther zu einem Gottesdienst begrüßt, der "etwas anders ablaufen wird als sonst". Anders war der Gottesdienst aber nicht nur im Hinblick auf den Faschingsanteil – auch ein sehr ernstes Thema wurde in den Abend integriert. "Weil wir auch an das leidgeprüfte ukrainische Volk denken möchten, werden wir jetzt im Gottesdienst eine Friedenskerze entzünden und sie auch in nächster Zeit immer wieder brennen lassen", sagte Günther. Der Pfarrer segnete gleich zu Beginn feierlich die "Kerze für den Frieden".
Reime statt Predigt
Statt einer Predigt hatten die Ministranten Anna-Maria Bütt und Jonas Wiesner einen gereimten Dialog vorbereitet, der nachdenklich stimmte: "Im Moment denken wir, dass etwas stinkt, die ganze Welt im Chaos versinkt", hieß es darin. Danach wurde es noch richtig lustig, als Sigrun Büttner in einer gereimten "Bütt" humorvoll auf das (Kirchen-)Jahr in Sendelbach zurückblickte.
Ein bisschen afrikanisches "Flair" brachte Pfarrer Matensi noch mit ein, indem er einige Teile der Liturgie in seiner Muttersprache hielt. Den Gottesdienst gestaltete Kirchenmusikerin Christel Schlensok mit Mozartperücke modern und flott an der Orgel mit. Sie spielte zur Kommunion sogar eine Version der bekannten Polka "Auf der Vogelwiese". Bei den Ansprachen baute Schlensok auch mal einen Tusch ein. Zum Ausgang intonierte die Orgel gar ein "Links, rechts – vor, zurück", sodass die Besucher beschwingt die Kirche verließen.
Überraschung für Kinder
Draußen gab es noch eine kleine Überraschung für die Kinder: eine "Nascherei und Getränke", wie es Kirchenpfleger Erich Günther nannte. "Damit und auch mit der Musik und den Verkleidungen im Gottesdienst wollen wir wieder mehr Kinder in die Kirche bringen", erklärte er.
Mit dem Verlauf des Gottesdienstes zeigte sich Günther sehr zufrieden: "Das war eine schöne Mischung, und auch das ernste Thema 'Ukraine' ist gut integriert worden." Auch mit dem Zuspruch war der Kirchenpfleger glücklich. Immerhin hatten sich rund 60 große und kleine, maskierte oder normal gekleidete Besucher in der Kirche eingefunden.