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Main-Spessart: Natur-Projekten fehle es an Substanz für 37 Millionen Euro

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Natur-Projekten fehle es an Substanz für 37 Millionen Euro

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    Luftaufnahme des Hofgutes Erlenfurt im Hafenlohrtal.
    Luftaufnahme des Hofgutes Erlenfurt im Hafenlohrtal. Foto: Bund Naturschutz, Michael Kunkel

    Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) wehrt sich gegen den Vorwurf, das beim Bischborner Hof geplante Naturerlebniszentrum sowie das Eichenzentrum im Hafenlohrtal torpedieren zu wollen: Für beide Projekte zusammen seien die Kosten auf gut 37 Millionen Euro geschätzt worden, sagte Glauber auf Nachfrage dieser Redaktion: "Bislang fehlt es den Projekten aber an Substanz für 37 Millionen Euro."

    Notwendig wäre aus Glaubers Sicht vor allem ein "Gesamtkonzept". Daraus müsse klar ersichtlich werden, was damit denn genau denn bezweckt werden soll, wie die konkrete Umsetzung aussehen soll und welche Folgekosten damit verbunden wären. Für wenig hilfreich hält es Glauber zudem, dass das Naturerlebniszentrum in der Ressortverantwortung des Umweltministeriums steht, während für das Eichenzentrum das Landwirtschaftsministerium der CSU-Ministerin Michaela Kaniber zuständig ist.

    Schwab: "Riesen-Sauerei"

    Mitte der Woche war bekannt geworden, dass im neuen Haushaltsentwurf der CSU/FW-Staatsregierung für das Projekt beim Bischborner Hof bis Ende 2020 keine Mittel vorgesehen sind. Für das auf 26,5 Millionen Euro geschätzte Eichenzentrum stehen nur 500 000 Euro Planungskosten zur Verfügung.

    Der CSU-Landtagsabgeordnete Thorsten Schwab hatte daraufhin Minister Glauber „Riesen-Sauerei“ vorgeworfen – weil dieser Projekte einkassiere, die Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im Nachgang der Nationalpark-Debatte der Region versprochen hatte. In der Tat gibt es einen Kabinettsbeschluss von Ende Juli 2018, in der – kurz vor der Landtagswahl – der Region beide Projekte versprochen werden.

    „Wir können nicht auf ein paar Kilometer Luftlinie fast vierzig Millionen Euro ausgeben, ohne genau zu wissen, wofür“, hält Glauber dagegen. Dies sei auch dem CSU-Kollegen Schwab bewusst: „Ich wundere mich deshalb, dass sich Herr Schwab öffentlich so äußert.“

    An ihm werde ein Gesamtkonzept nicht scheitern, entgegnete CSU-Mann Schwab auf Nachfrage. Doch dafür seien ebenfalls Haushaltmittel nötig, die Glauber bislang verweigere.

    Gerlach sieht Eichenzentrum nicht gefährdet

    Die Aschaffenburger CSU-MdL Judith Gerlach sieht dagegen das Eichenzentrum im Hafenlohrtal trotz der mageren Haushaltsmittel nicht gefährdet: „Das Eichenzentrum steht“, sagte die Digitalministerin auf Nachfrage dieser Redaktion.

    Gerlach hat das geplante Eichenzentrum sozusagen von dem früheren Stimmkreisabgeordneten Peter Winter (CSU) aus Waldaschaff (Lkr . Aschaffenburg) geerbt, der die Idee eines „waldpädagogischen Bildungszentrums“ im Hofgut Erlenfurt bis zu seinem Ausscheiden aus dem Landtag im Sommer massiv vorangetrieben hatte.

    Die halbe Million Euro bis 2020 für das Projekt sei angesichts aufwändiger Vorbereitungsmaßnahmen vor allem zur Wasser- und Abwasserversorgung zunächst völlig ausreichend, findet Gerlach: „Das Eichenzentrum läuft, alles ist gut.“

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