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LOHR: Nazareth liegt in Oberbayern: Schauspieler Wilfried Klaus las Ludwig Thomas Weihnachtsgeschichte

LOHR

Nazareth liegt in Oberbayern: Schauspieler Wilfried Klaus las Ludwig Thomas Weihnachtsgeschichte

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    Bürgermeister Ernst Prüße begrüßte Wilfried Klaus, besser bekannt als Kommissar Horst Schickl aus der ZDF-Serie „SOKO 5113“, am Sonntagabend im Alten Rathaus. „Am Rande von Bayern“, um gleich hinzuzufügen: „Die Unterfranken sind mit die besten Bayern.“ Sein Willkommensgruß galt ebenso dem Würzburger Theaterwissenschaftler, Schauspieler und Regisseur Johannes Friesenegger, dessen Harfenspiel und Gesang zwischen den Szenen mehr als schmückendes Beiwerk war. Das Lohrer Stadtoberhaupt musste als gebürtiger Niedersachse wohl sehr genau hinhören, um der Lesung in bayerischer Mundart zu folgen.

    Im Mittelpunkt stand jedoch Wilfried Klaus. Für den 67-Jährigen war Lohr die letzte Station einer Lesereise durch ganz Deutschland. Nazareth ist in der Geschichte ein kleines Dorf in Oberbayern. Ludwig Thoma ließ die Verserzählung um die Geburt Jesu in seiner Heimat spielen und legte damit den Grundstein für einen Weihnachtsklassiker. Der 1867 in Oberammergau geborene Volksdichter schrieb die bekannteste bayerische Weihnachtsgeschichte 1916 auf seiner geliebten „Tuften“ über dem Tegernsee. Thoma starb 1921 in Rottach.

    „Jetzt, Leuteln, jetzt loost's amal zua! Mei Gsangl is wohl a weng alt. Es is aba dennascht schö gnua. I moan, dass enk allesamm gfallt.“ – Mit dem Versepos stieg der Schauspieler in Thomas sechs Hauptstücke nach dem Lukas-Evangelium ein. Mit klarer, warmherziger Stimme verkündete Klaus in schönstem Bayerisch und ohne Pathos die Botschaft von der Geburt Jesu.

    In den einzelnen Szenen erweckte der Charakterdarsteller die Personen zum Leben: Er mimt den besorgten Josef und die gütige, geduldige Maria ebenso wie den reichen Josias und die zänkische Base. Da ergänzten sich wohl Krimierfahrung und Weihnachtsstimmung. Zum Schmunzeln verführten immer wieder die humoristischen Kommentare Ludwig Thomas.

    Das zum Schluss gemeinsam gesungene „Stille Nacht, heilige Nacht“ ließ wohl niemanden unberührt.

    Zur Person

    Wilfried Klaus wurde 1941 in Bernau am Chiemsee geboren. Der prominente Fernsehdarsteller ermittelte von 1978 bis 2008 als Kommissar Horst Schickl in der ZDF-Serie „SOKO 5113“. Damit wurde Klaus zum „Dauerbrenner“ in der Fernsehlandschaft, was die Darstellung ein und derselben Figur betrifft. Nach seiner Schulzeit nahm er privaten Unterricht an der Schauspielschule Zerboni. Sein erstes Engagement erhielt er am Münchener Volkstheater, wo er bis 1966 festes Mitglied war. Bis 1980 spielte er an der Lore-Bronner-Bühne in München. Am Theater avancierte Klaus bald zum Charakterdarsteller in Klassik und Komödie. Eine Vorliebe entwickelte er für die Charaktere in Ludwig Thomas Werken. Klaus lebt mit seiner Frau Wera in München.

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