Wenn alles klappt, dann gibt es ab 1. April in Karlstadt eine neue Arztpraxis. Dr. Michael Jovnerovski lässt derzeit das ehemalige Café Reich am Tiefenweg in der neuen Siedlung umbauen.
Mit seiner bisherigen Praxis werde er in der Schützengasse bleiben, sagt er. Voraussichtlich drei Tage die Woche wird er selbst in der alten Praxis und zwei Tage in der neuen arbeiten. Am Tiefenweg werde zudem Dr. Manfred Walther tätig sein, der bis April 2013 seine eigene Praxis im Krönleinsweg hatte. Er hat diese aufgegeben. Seitdem ist sie eine Filialpraxis von Jovnerovski.
Derzeit arbeitet Walther drei Tage in der Woche. Künftig werde er die neue Praxis wohl zwei Tage in der Woche begleiten, sagt er. Der Dritte im Bunde ist dort Dr. Martin Eichhorn, der im September 2013 zur Praxis Jovnerovski gestoßen ist. In der Stadtpraxis bleiben Dr. Mathias Krämer und Iryna Serebrennikova.
Um das Café Reich zur Arztpraxis zu machen, lässt Jovnerovski umfangreiche Umbauten in den von ihm angemieteten, rund 200 Quadratmeter großen Räumen vornehmen. Dann werde es hier genug Platz geben für neue Geräte vom Ultraschall übers EKG bis zum Lungenfunktionsgerät.
Günstiger Standort
Auf manchen Gebieten werde es auch Synergieeffekte der beiden Standorte geben. So werden die Datenbanken miteinander vernetzt. Manche Leistungen werden nur in einer der beiden Praxen durchgeführt, so etwa das Langzeit-EKG nur in der Stadt.
Erst habe er an eine Zusammenfassung beider Praxen am neuen Standort gedacht, berichtet Jovnerovski. Dafür aber reiche der Platz momentan noch nicht aus. Denkbar wäre eine spätere Vergrößerung, indem er einen weiteren Teil des Gebäudes zusätzlich mietet.
Die Lage des Cafés Reich sei sehr günstig – für Fußgänger zentral gelegen, aber es gibt auch genügend Parkplätze für Autos. Und die Praxis ist über nur eine Stufe erreichbar.
In der Nachbarschaft befinden sich bereits die Praxen der Internisten Dr. Hans-Udo Heynen und Dr. Peter Langmann, die urologische Praxis von Lothar Schmitt, die Praxis von Ingrid und Wilhelm Glück sowie die Brunnenapotheke von Rainer Gonska. Wer nüchtern kommen musste, kann sich anschließend gleich nebenan versorgen, sagt Walther.
Die beiden Praxen in der Siedlung und in der Stadt werden auch Hausbesuche der Ärzte anbieten und zudem selbstverständlich Notdienste übernehmen. Damit sei die hausärztliche Versorgung der Bevölkerung sichergestellt, erklärt Jovnerovski.
Eine Weile sah die Zukunft der Ärzteversorgung in Karlstadt düster aus. Die finanziellen und strukturellen Bedingungen haben sich derart verschlechtert, dass sich kaum noch Ärzte niederlassen. Aufgrund ständiger Umstrukturierungen fehlt die Planungssicherheit.
Eher als Angestellte arbeiten
Ein Angestelltenverhältnis aber gehen die Ärzte eher ein. Jovnerovski betont, er habe die Weiterbildungsermächtigung für Allgemeinärzte und biete gute Weiterbildungsmöglichkeiten. Er selbst besucht zudem regelmäßig betriebswirtschaftliche Weiterbildungen. 2008 war er als Assistent in der Praxis Cleven nach Karlstadt gekommen. Seit 2009 ist er hier niedergelassen.