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LOHR: Neue Chefärzte: Ein Palästinenser und ein Karlstadter

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Neue Chefärzte: Ein Palästinenser und ein Karlstadter

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    Klinikreferent Gregor Bett (links) und Landrat Thomas Schiebel gemeinsam mit den beiden neuen Chefärzten (von links) Dr. Peter Kraft (Neurologie) und Professor Dr. Iyad Hassan (Allgemeinchirurgie).
    Klinikreferent Gregor Bett (links) und Landrat Thomas Schiebel gemeinsam mit den beiden neuen Chefärzten (von links) Dr. Peter Kraft (Neurologie) und Professor Dr. Iyad Hassan (Allgemeinchirurgie). Foto: Foto: Björn Kohlhepp

    Gleich zwei neue Chefärzte haben zum 1. April am Klinikum Main-Spessart in Lohr angefangen. Zum einen Prof. Dr. Iyad Hassan, 46, Chefarzt Allgemeinchirurgie, zum anderen PD (Privatdozent) Dr. Peter Kraft, 40, Chefarzt Neurologie. Beide hatten schon ihre ersten Fälle: Prof. Hassan mehrere Operationen, Dr. Kraft mehrere Schlaganfallpatienten. Damit ist die Riege der Chefärzte am Klinikum, sieben an der Zahl, wieder vollzählig. In zwei Gesprächen mit Landrat Thomas Schiebel und Klinikreferent Gregor Bett bestand am Donnerstagnachmittag für die Presse die Gelegenheit, die beiden etwas kennenzulernen.

    Von der Biografie her könnten die zwei Neuen unterschiedlicher kaum sein. Hassan, der sechs Kinder hat, stammt aus Palästina, hat in Deutschland Medizin studiert und zuletzt jahrelang in Abu Dhabi gearbeitet. Kraft, Vater von zwei Kindern, ist Karlstadter, hat zunächst in Marktheidenfeld Krankenpfleger gelernt und zuletzt an der Uniklinik Würzburg gearbeitet.

    In Abu Dhabi ist auch nicht alles Gold, was glänzt

    Wie kommt man von Abu Dhabi nach Lohr? Siebeneinhalb Jahre in den Arabischen Emiraten seien genug, sagt Prof. Hassan. Das Wetter sei immer gleich, „ein bisschen eintönig“, seine Frau, eine Französin habe sich dort gelangweilt. Da seine 18-jährige Tochter unbedingt in Deutschland Medizin studieren möchte, lag der Schritt zurück für ihn nahe. Franken kennt er schon, weil er eine Zeit lang in Erlangen studierte. Lohr sei gut gelegen, auch wenn eine Autobahn vor der Haustür nicht schlecht wäre.

    „Ich bin sehr gut empfangen worden von den Kollegen und Mitarbeitern.“ Er habe zur Begrüßung als Test ein paar komplizierte Fälle vorgelegt bekommen. Das sei in Chirurgenkreisen üblich, sagt der Chefarzt. Er hatte schon acht Operationen in Lohr. Seine Devise dabei sei: „Schnell und gut.“ Deshalb will er vor allem minimalinvasiv operieren. Hassan, der an der Uni Marburg noch einen Lehrauftrag hat, sieht sich als Kümmerer, der viel mit Patienten, Angehörigen und Hausärzten kommuniziert. Den einweisenden Ärzten will er seine Handynummer geben. Für das Klinikum will er auch über soziale Medien werben.

    Dr. Kraft freut sich auf Zentralklinikum

    Dr. Kraft, der eine Professur anstrebt, profitiert nach eigener Aussage sehr von seiner Krankenpflegerausbildung: „Man sieht den Krankenhausbetrieb aus einer anderen Perspektive.“ Der Nachfolger des kürzlich verabschiedeten Dr. Michael Schlenker, freut sich über die Perspektive eines Zentralklinikums, das vielleicht sogar akademisches Lehrkrankenhaus werden könnte. Das hätte den Vorteil, dass Medizinstudenten in Lohr ihr praktisches Jahr ableisten könnten und vielleicht einmal hier hängen bleiben. Zur Debatte um das Zentralklinikum sagt Kraft: „Wie es vorher war, war es nicht zukunftsfähig.“

    „Wie es vorher war, war es nicht zukunftsfähig.“

    In Würzburg war er zuletzt Leiter der Schlaganfallabteilung (Stroke Unit) an der Uniklinik. In Main-Spessart rechnet er mit 600 zu behandelnden Schlaganfällen im Jahr. Auch in Würzburg habe er Patienten aus dem Landkreis behandelt. „Wir wollen“, so der Experte für Schlaganfälle, „dass wieder mehr Patienten aus dem Landkreis hier im im Klinikum behandelt werden.

    “ Er findet die Nähe zum BKH begrüßenswert und könnte sich eine enge Kooperation vorstellen. Die Stroke Unit im neuen Zentralkrankenhaus solle größer werden als bislang. Seine weiteren Spezialgebiete sind Multiple Sklerose, Parkinson und Geriatrie.

    Zum Kennenlernen gibt es Vorträge

    Vorträge: Dr. Kraft referiert am Mi., 12. April, im Klinikum in Lohr über „Vorbeugung und Behandlung des Schlaganfalls“, Prof. Hassan am Mi., 26. April, im Klinikum in Marktheidenfeld über Operationsmöglichkeiten von Leistenbrüchen. Jeweils um 18 Uhr.

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