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OBERSINN: Neue Motocross-Strecke: Lösung nur im Einvernehmen mit Gemeinde und Bürgern

OBERSINN

Neue Motocross-Strecke: Lösung nur im Einvernehmen mit Gemeinde und Bürgern

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    Die vorläufige Baugenehmigung macht es möglich: Mit einer eigens angeschafften Planierraupe trassieren die Motorsportfreunde Sinngrund und Umgebung derzeit das Fahrerlager ihrer neuen Motocrossstrecke in der Hohen Leite.
    Die vorläufige Baugenehmigung macht es möglich: Mit einer eigens angeschafften Planierraupe trassieren die Motorsportfreunde Sinngrund und Umgebung derzeit das Fahrerlager ihrer neuen Motocrossstrecke in der Hohen Leite. Foto: Foto: Jürgen Gabel

    Die Motorsportfreunde Sinngrund und Umgebung (MSF) mit Sitz in Obersinn haben heuer Grund zum Feiern: Vor 40 Jahren wurde der Verein gegründet. Doch plagen den Verein seit der Verlagerung der Rennstrecke auf dem Löwersberg einige Probleme. Jüngst billigte der Marktgemeinderat zwar eine Bürgschaft für eine Kreditaufnahme, jedoch unter Auflagen. Für den langjährigen Vorsitzenden Olaf Würfel ist das der Anlass über die Hintergründe, den Verein und seine Bedeutung für Obersinn zu sprechen.

    Bei internationalen und nationalen Rennen erfolgreich

    In den 80er und 90er Jahren waren die Aktiven des MSF auf vielen Rennstrecken Europas unterwegs und brachten Europameister-, deutsche Juniorenmeistertitel nach Hause, auch wurden sie als beste Cross-Veranstalter ausgezeichnet. Der Trainingsbetrieb und das jährliche Rennen auf dem Ludwig-Zeller-Ring hatten allerdings immer wieder Beschwerden und öffentlich ausgetragene Auseinandersetzungen über Lärmbelästigungen zur Folge, sodass seit 2013 Wettbewerbe mit mehreren tausend Zuschauern nicht mehr ausgetragen werden. Der Trainingsbetrieb ist wegen der geringen Entfernung zu Wohngebieten und den nicht einzuhaltenden Immissionsgrenzwerten nur eingeschränkt möglich. Aus diesem Grund suchten Würfel und das Vorstandsteam nach Streckenalternativen und wurden auf einem Areal in der Hohen Leite fündig, das am Rande der Gemarkung liegt.

    Grenzen des Naturparks ändern

    Für die neue Strecke musste die Gemeinde jedoch den Flächennutzungsplan und die Naturparkgrenzen ändern – was nach 60 Jahren ohnehin überfällig gewesen war. Damals war die Grenze ohne Rücksicht auf Grundstücksgrenzen quer durch die Landschaft gezogen worden. Der im MSF aktive Max Ruppert, in einem europaweit tätigen Planungsbüro beschäftigt, brachte sein Knowhow ein und legte dem von der Kommune beauftragten Büro einen fast fertigen, digitalisierten Änderungsplan vor, was für die Gemeinde eine erhebliche Preisersparnis bedeutete. Auch der kommunale, im Naturpark angesiedelte Grillplatz in der Vimbach profitierte davon. Als der MSF vor einigen Jahren seine Rennstrecke mit Wasser und Strom versorgte, gewährte er der Gemeinde für den Grillplatz einen Anschluss.

    Seit vier Jahren plant der Verein die Streckenverlagerung, hat mehrere Gutachten bezahlt und insgesamt rund 22 000 Euro investiert. Vorsitzender Würfel ist stolz darauf, dass sein Verein dies bislang alles aus eigener Kraft geschafft hat. Bei dem kürzlich an die Gemeinde gestellten Antrag handelte es sich um eine 30 000-Euro-Bürgschaft und nicht um einen Kreditwunsch, erklärt Würfel.

    40 der 155 Mitglieder sind Fahrer

    Laut seiner Aussage stehen Vereinsmitglieder für Darlehen und Spenden von 40 000 Euro gerade, der Deutsche Motorsportverband gewährt ein zinsloses Darlehen über 10 000 Euro. Derzeit sind im Verein 155 Mitglieder eingeschrieben, davon sind 40 Fahrer. „Wir möchten unbedingt eine einvernehmliche Projektrealisierung mit den Bürgern, Kommune und den zuständigen Behörden erzielen“, sagt Würfel.

    Für ihn ist es unerklärlich, dass die Gemeinde Obersinn bei der Bewilligung der Bürgschaft den Verzicht auf eine eigene Brunnenbohrung zur Streckenbewässerung und Staubbekämpfung als Bedingung hinterlegt hat. In Nachbargemeinden hingegen seien solche Brunnen problemlos bewilligt worden. Dem MSF aber sei nahegelegt worden, Wasser aus der tiefer gelegenen Sinn per Pumpe zu entnehmen. „Aber wir müssen und werden die Entscheidung des Gemeinderates akzeptieren“, erklärt der MSF-Vorsitzende.

    Die alte Rennstrecke wird renaturiert und die neue Anlage in der gleichen Größe genutzt, sodass Flächenneutralität mit dem Naturpark gewährleistet ist. Würfel ist sich sicher, dass das Projekt die Zukunft des Vereins sichert. Er legt großen Wert auf den Vereinsnamen MSF Sinngrund und Umgebung, da sich viele Mitglieder aus umliegenden und entfernten Gemeinden einbringen und am kulturellen Leben teilnehmen.

    Ein Alleinstellungsmerkmal für Obersinn

    Obersinn habe mit der Übungsstrecke ein weithin beachtetes Alleinstellungsmerkmal, ist sich Würfel sicher. „Die Vereinsmitglieder sind vom Projekt, etwas Neues und Einzigartiges zu schaffen, fasziniert und sind zu vielen Entbehrungen bereit.“

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