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Lohr: Neue Siebener vereidigt, langjährige geehrt

Lohr

Neue Siebener vereidigt, langjährige geehrt

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    Ehrungen für langjährige Feldgeschworene (von links): Sabine Sitter, Steffen Händler, Edgar Bernard (50 Jahre), Ewald Grübel (25 Jahre), Horst Rützel (25 Jahre), Klaus Karl (40 Jahre), Frank Kunkel, Christian Lang und Mario Paul.
    Ehrungen für langjährige Feldgeschworene (von links): Sabine Sitter, Steffen Händler, Edgar Bernard (50 Jahre), Ewald Grübel (25 Jahre), Horst Rützel (25 Jahre), Klaus Karl (40 Jahre), Frank Kunkel, Christian Lang und Mario Paul. Foto: Jochen Kümmel

    Sie kennen die Flur in ihrer Gemeinde auswendig und sind von Amts wegen dabei, wenn Grundstücksgrenzen verändert oder Grenzsteine erneuert werden: die Feldgeschworenen, die in Unterfranken auch Siebener genannt werden. Am Sonntag trafen sie sich zur Jahrestagung der Feldgeschworenenvereinigung Lohr in Wombach.

    Zum Auftakt der Jahrestagung zelebrierte Kaplan Manuel Thomas einen Gottesdienst. Musste die Parade zur Kirche noch wetterbedingt ausfallen, erfolgte der Festzug im Anschluss an den Gottesdienst zum Vereinsheim trockenen Fußes und mit Marschmusik der Wombacher Blasmusik.

    Über 100 Teilnehmer

    Kreisobmann Frank Kunkel begrüßte in seiner ersten Jahrestagung über 100 Feldgeschworene und Ehrengäste im Wombacher Vereinsheim. Sein besonderer Dank galt den langjährigen Siebenern, die jahrzehntelang die Vereinigung gestützt, getragen und ihre Arbeit gemacht haben, "ohne Handy und Notebook". Besonders freute er sich, mit Gabriele Gebauer eine weitere Frau im lang ausschließlich männerdominierten Amt begrüßen zu können.

    "Sie werden geschätzt aufgrund ihrer Ortskenntnisse und wegen des hohen Vertrauens, das man ihnen vonseiten der Bevölkerung entgegenbringt", sagte der gastgebende Bürgermeister Mario Paul. Er bezeichnete die Siebener als "Wächter über die Grenzen". Sie seien "als unparteiische Vermittler bei Grundstücksstreitigkeiten aktive Friedensstifter, Bewahrer von Wissen und Gerechtigkeit in der Gesellschaft über Generationen hinweg", so Paul.

    Den hohen Stellenwert des Traditionsamtes, zu dem man auf Lebenszeit berufen wird, beleuchtete Landrätin Sabine Sitter. Es sei eine Ehre, das Amt zu begleiten und ausgewählt zu werden. Es bedarf einer besonderen Persönlichkeit, an die hohe Anforderungen wie Gewissenhaftigkeit, Zuverlässigkeit, Verschwiegenheit und Ehrlichkeit gestellt werden. Feldgeschworene fungieren als Bindeglied und Vermittler zwischen Kommune und Behörde, die nicht nur den Grund und Boden, sondern auch die Menschen gut kennen, deren Eigentum es betrifft.

    Der Vorsitzende der Feldgeschworenenvereinigung Würzburg links des Mains, Norbert Jesberger, berichtete aus einem Arbeitskreis auf Bezirksebene, der als Bindeglied zwischen Bezirk und Ministerium fungiert. Über Neuigkeiten aus dem Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung berichtete Direktor Steffen Händler. Er dankte für die Unterstützung bei der Abarbeitung von 288 Grenzvermessungsanträgen, bei denen 3038 Grenzsteine im Jahr 2023 gesetzt wurden. Weiter ging er auf den Stellenwert des Amts ein, das im Hinblick auf die Wählbarkeit mit dem eines Bürgermeisters vergleichbar sei.

    Weitere Grußworte sprachen Reinhard Wolz vom Bayerischen Bauernverband, Bezirksrätin Maria Hoßmann und Landtagsabgeordneter Thorsten Schwab.

    Langjährige Tätigkeit

    Für ihre langjährige Tätigkeit zeichneten Landrätin Sabine Sitter und Kreisobmann Frank Kunkel die Feldgeschworenen Edgar Bernard (Steinbach) für 50 Jahre, Klaus Karl (Rechtenbach) für 40 Jahre sowie Ewald Grübel (Neustadt) und Horst Rützel (Ruppertshütten) für jeweils 25 Jahre aus. Für ihr langjähriges Engagement als Kreisobmann und Kassier in der Vereinigung überreichten ihre Nachfolger Frank Kunkel und Friedrich Engelke an Horst Rützel und Jakob Sammetinger (Rodenbach) ein Präsent.

    In den Kreis der Siebener nahmen Kreisobmann Kunkel und Landrätin Sitter per Handschlag Frank Scheiner, Dominik Götz (Steinfeld), Thomas Heilig, Michael Probst, Martin Roth (Wombach), Gabriele Gebauer (Steinbach), Robert Amrhein (Frammersbach), Richard Riedmann (Sendelbach), Reinhard Breitenbach und Adolf Amthor (Sackenbach) auf.

    Für die musikalische Umrahmung der Tagung sorgte die Wombacher Blasmusik. Im Jahr 2025 treffen sich die Feldgeschworenen in Rechtenbach.

    In den Kreis der Siebener, wie Feldgeschworene auch heißen, haben Kreisobmann Frank Kunkel (rechts) und Landrätin Sabine Sitter (links) neue Mitglieder aufgenommen.
    In den Kreis der Siebener, wie Feldgeschworene auch heißen, haben Kreisobmann Frank Kunkel (rechts) und Landrätin Sabine Sitter (links) neue Mitglieder aufgenommen. Foto: Jochen Kümmel
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