Die Gemeinde Neuendorf will eine zweite Schutz- und Infohütte, die durch das EU-Programm "Leader" gefördert wird. Das hat der Gemeinderat am Dienstag gegen eine Stimme beschlossen. Die erste Hütte steht seit 2021 am Nantenbacher Grottensee, die zweite soll oberhalb des Neuendorfer Sportplatzes gebaut werden.
Nach Angaben von Bürgermeister Karlheinz Albert plant der Naturpark Spessart eine Nachverdichtung mit Schutz- und Infohütten in der Bauweise der bereits vorhandenen. Die Gemeinde sei aufgefordert worden, darüber nachzudenken, ob sie sich an einer weiteren Hütte beteiligen wolle und wo diese gegebenenfalls stehen könnte. 3. Bürgermeister Oliver Ebert brachte den Bereich oberhalb des Neuendorfer Sportplatzes ins Gespräch. Dort habe die Hütte Sinn, weil es wegen des Waldlehrpfades viele Spaziergänger gebe. Zugleich könnte bei dieser Gelegenheit das sogenannte "Skihotel" entfernt werden, ein ausrangierter Bauwagen der Bahn.
Zwei Fliegen mit einer Klappe
Marco Pintar hat mit der "Leader"-Arbeitsgemeinschaft (LAG) Spessart geredet, die für die Verteilung der Gelder zuständig ist. Weil das EU-Programm die interkommunale Zusammenarbeit fördern soll, würde die LAG als Standort gerne ein Areal sehen, wo die Gemarkungen von Neuendorf, Lohr und Gemünden zusammentreffen. Das würde auch bedeuten, dass die Eigenbeteiligung der Gemeinden durch drei geteilt würde.
"Da halten wir uns zurück, das sollen die Staatsforsten oder Gemünden machen", meinte dagegen Bürgermeister Albert. Wie Ebert sieht auch er den Charme des Standorts am Waldlehrpfad darin, dass zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen würden: "Wir hätten dort mal Tabula rasa gemacht und es stünde was Ordentliches da."
10.000 Euro quasi geschenkt
Derzeit sehe er keinen geeigneteren Standort als diesen. Das Thema Kosten hält der Bürgermeister für nicht so dramatisch. Vorbereitende Arbeiten wie das Einebnen und Schottern der Fläche könnte der gemeindliche Bauhof übernehmen. "So schnell bekommen wir nicht wieder 10.000 Euro quasi geschenkt."
Wichtig ist für Albert wegen der Verkehrssicherungspflicht, dass die neue Hütte auf einem Grundstück der Gemeinde steht. 2. Bürgermeister Bernhard Ries schlug schließlich vor, über die Alternativen Standort Waldlehrpfad oder gar keine Hütte abzustimmen. Die deutliche Mehrheit sprach sich für eine Hütte aus, dagegen votierte nur Thomas Hepp.