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LOHR: Neues Gewerbegebiet soll schnell her

LOHR

Neues Gewerbegebiet soll schnell her

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    Mehr als 100 Seiten umfasst das Wirtschafts- und Gewerbeentwicklungskonzept, das der Stadtrat nach langem Hin und Her am Mittwoch abgesegnet hat. Ausschlaggebend für das letztendlich einstimmig (23:0) erteilte grüne Licht war der Beschlusszusatz, dass zunächst in einem Stadtratsworkshop Handlungsfelder priorisiert und konkrete Umsetzungsmaßnahmen festgelegt werden sollen.

    Bedarf an Gewerbeflächen ist da

    Erstellt hat das Konzept, das zum einen die Ist-Situation in Sachen Handel, Gewerbe und Industrie darstellt, zum anderen Potenzialflächen zeigt und Handlungsvorgaben für die Zukunft macht, die Beratungsgesellschaft Cima. Deren Projektleiter Christian Hörmann bezeichnete die wirtschaftlichen Verhältnisse in Lohr als „an sich stabil“, machte aber auch darauf aufmerksam, dass in Lohr Bedarf an weiteren Gewerbeflächen bestehe. In den kommenden fünf Jahren benötige man rund sechs Hektar, bis 2030 sogar 27 Hektar, hieß es.

    Und genau das ist der Knackpunkt, denn aufgrund der beengten Talkessellage der Stadt sind Freiflächen Mangelware. Zwar gibt es noch einige wenige freie Gewerbeflächen in privater Hand, die Stadt selbst jedoch kann derzeit keine anbieten.

    Berater lenkt Blick erneut nach Steinbach

    Vor diesem Hintergrund riet Hörmann zu einer Gewerbegebietsneuausweisung in Steinbach (damit hatte sich der Stadtrat schon vor Jahren befasst, das Thema dann aber wieder fallen lassen, d. Red.), zu einer Fortentwicklung der nordwestlichen Innenstadt (im Teilbereich des ehemaligen Brauereigeländes geschieht dies bereits, d. Red.) und zu einer „Clusterbildung“ im Umfeld des künftigen Krankenhausareals.

    Ferner riet er zur Umsetzung des bereits vorhandenen Einzelhandelskonzeptes sowie des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (Isek), zur Beratung Betroffener über Fördermöglichkeiten bei Immobiliensanierungen und betrieblichen Investitionen, zur Unterstützung von Projekten, Initiativen und Veranstaltungen sowie zum Aufbau eines Citymanagements als zentrale Schnittstelle für wirtschaftliche Belange. Ein Citymanagement habe für ihn hohe Priorität, sagte Bürgermeister Mario Paul und kündigte einen schnellen Start an.

    Für die Grünen hat Sandfeld Priorität

    Voll des Lobes für das Wirtschafts- und Gewerbeentwicklungskonzept war Thomas Nischalke (SPD); es sei „professionell und ganzheitlich“. Auch Bärbel Imhof (Grüne) meinte, das Konzept bringe „einen großen Schritt weiter“. Allerdings habe für die Grünen die Umsetzung eines Gewerbegebiets für Handwerk und produzierendes Gewerbe im Sandfeld neben Obi „oberste Priorität“ (derzeit gibt es dort noch Probleme wegen des benachbarten Wasserschutzgebiets, d. Red.).

    Des Weiteren solle geprüft werden, ob südöstlich der Bahnlinie zwischen Lohr und Sackenbach ein Gewerbegebiet möglich wäre, so Imhof. In diesem Zusammenhang forderte sie ein neues Klimagutachten für diesen Bereich (laut einem Gutachten von 1971 besteht dort eine Schneise, über die Frischluft in den Talkessel gelangt, weshalb eine Bebauung bislang nicht in Frage kam, d. Red.).

    Wichtig sei den Grünen auch ein Zwischenerwerb des Kreiskrankenhausgeländes zwischen Ludwig- und Grafen-von-Rieneck-Straße (das Krankenhaus soll auf das Gelände des Bezirkskrankenhauses verlagert werden, d. Red.). Ein mögliches Gewerbegebiet in Steinbach sehen die Grünen kritisch.

    Vorschlag für Klausur kam gut an

    Schließlich schlug Imhof vor, dass der Stadtrat in Klausur gehen und eine Priorisierung der im Konzept aufgeführten Handlungsfelder vornehmen solle. Diesem Vorschlag schlossen sich Matthias Schneider (CSU) und Brigitte Riedmann (FW) an. Ganz wichtig war Schneider und auch seiner Fraktionskollegin Brigitte Kuhn, schnell ein neues Gewerbegebiet hinzubekommen.

    Franklin Zeitz (Bürgerverein) forderte, auf den ausgeschriebenen Eventmanager für die Stadthalle zugunsten eines Citymanagers zu verzichten. Dem hielt Paul entgegen, dass es schwierig wäre, die Stelle zu streichen; es handele sich zudem um keine neue Stelle, sondern nur um die Umwidmung einer vorhandenen Stelle.

    Ernst Herr: Keine Flächen da

    Ernst Herr (CSU) störte sich daran, dass das Wirtschafts- und Gewerbeentwicklungskonzept den Eindruck erwecke, als seien Flächen vorhanden, was aber nicht der Fall sei; die „Verhinderer“ säßen bei den Grünen, wetterte er.

    Es sei „schlimm, dass wir uns in parteipolitischem Klein-Klein verlieren“, meinte Christine Kohnle-Weis (SPD) und warb dafür, das Wirtschafts- und Gewerbeentwicklungskonzept mit einer breiten Mehrheit zu verabschieden.

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