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Neues Schulgebäude für 10 000 Euro

Gemünden

Neues Schulgebäude für 10 000 Euro

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    WEYERSFELD (WFE) Vor 100 Jahren, im September 1906, war im "Gemündener Anzeiger" folgende Notiz zu lesen: "Das schöne Bauerndorf Weyersfeld mit seiner herrlichen Kirche hat eine weitere Zierde erhalten. Wie wir hören wird am Donnerstag, den 27. September der neuerbaute Schulsaal feierlich eingeweiht. Derselbe ist in jeder Hinsicht den Anforderungen der Neuzeit angepaßt, worauf Interessenten, Gemeinden, wie auch die Herren Lehrer aufmerksam gemacht werden und sind zur Teilnahme und Besichtigung eingeladen."

    Dieser Schulneubau war nötig geworden, da der bisherige Schulsaal im 1830 erbauten Schulhaus für meist über 50 Werktags- und 25 Sonntagsschüler zu eng geworden war. Einer Erweiterung des Schulsaales wäre die ganze Lehrerwohnung zum Opfer gefallen. Daher entschloss sich die Gemeinde, 1905 ein neues Lehrsaalgebäude zu errichten. Es sollte im Industriegarten zwischen Kirche und Schulscheune gebaut werden, wo sich bis 1812 der Kirchhof befand. Die veranschlagten Baukosten von 10 000 Mark konnten nicht aus dem laufenden Haushalt gezahlt werden. Die Rückzahlung des Darlehens war erst für 1925 geplant, wozu es aber wegen der Inflation nicht kam.

    1906 wurde der Neubau erstellt. Die Gemeinde sorgte selbst für den Erdaushub und stellte das nötige Holz zur Verfügung. Die Maurerarbeiten führte Ruppert Brell aus, die Fenster fertigte Schreiner Gregor Fella, beides Handwerker aus dem Dorf. Da der Schulbau auf ehemaligem Friedhofsgelände entstand, stieß man, wie die Alten erzählten, beim Erstellen der Baugrube auf mehrere alte Grabstellen mit Totengebeinen. In einem großen Grab fand man über den Knochenresten eine dicke Kalkschicht, vielleicht ein Hinweis auf ein früheres Massengrab nach einer Seuche oder Epidemie im Dorf.

    Mehrere Generationen von Dorfkindern besuchten im neuen Schulsaal die einklassige Volksschule Weyersfeld. Dazu kamen die katholischen Schulkinder vom Hofgut Reußenberg und um 1930 für einige Jahre auch die Schüler aus Aschenroth. 1967 ging die Volksschule Weyersfeld in den Schulverband Bachgrund auf. Seit 1975 wurde kein Unterricht mehr in Weyersfeld gehalten. Schließlich erwarb der Sportverein Weyersfeld das Schulgebäude und baute es 1979/80 zu einem Sportheim um.

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