Der Gemeinderat von Neustadt am Main hat am Donnerstagabend den Haushaltsplan für das Jahr 2025 mit einem Gesamtvolumen von 5,429 Millionen Euro einstimmig verabschiedet. Der Vermögenshaushalt, der mit 2,27 Millionen Euro veranschlagt ist, sieht umfangreiche Investitionen in die Infrastruktur der Gemeinde vor.
Besonders hervorzuheben ist die Modernisierung und Erweiterung des Kindergartens. Für dieses Projekt sind 910.000 Euro eingeplant, wovon der Freistaat eine Förderung von 318.000 Euro beisteuert. Die Baumaßnahmen starteten planmäßig im Januar. Seit 7. Januar ist die Krippengruppe in ein Ausweichquartier an der Turnhalle umgezogen. Die Fertigstellung ist bis Ende 2025 vorgesehen.
Baugebiet und Beleuchtung
Weitere bedeutende Investitionen betreffen die Endabrechnung der Tiefbau-Arbeiten im Baugebiet "Mühlwiesen" mit 495.000 Euro sowie die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technologie, für die rund 200.000 Euro eingeplant sind. Zusätzlich wird der Spielplatz am Michelsberg für 35.000 Euro umgestaltet. Für die Planung der anstehenden Sanierung der Kläranlage wurden 70.000 Euro vorgesehen. Auch die Erweiterung der Friedhöfe in Erlach und Neustadt mit neuen Angeboten für Urnenbestattungen ist geplant.
Trotz der gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen konnte die Gemeinde erneut eine Zuführung vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt in Höhe von 346.700 Euro erreichen. Dieser Erfolg ist unter anderem auf die hohen Schlüsselzuweisungen des Freistaats zurückzuführen, die sich für 2025 auf 614.568 Euro belaufen. Mit 888.000 Euro bleibt der Anteil der Einkommenssteuer die größte Einnahmequelle der Kommune.
Gemeinde spart zwei Bausparverträge an
Bürgermeister Stephan Morgenroth eröffnete die Sitzung mit einer detaillierten Darstellung der aktuellen finanziellen Lage der Gemeinde. Dabei betonte er die Herausforderungen durch die geplante Erhöhung der Kreisumlage von 603.000 auf 709.000 Euro sowie die steigenden Personalkosten im Zuge der anstehenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst.
Zum 31. Dezember 2025 wird die Gemeinde aufgrund der notwendigen Kreditaufnahme für die Sanierung der Trinkwasserversorgung einen Schuldenstand von rund 2,7 Millionen Euro aufweisen. Gleichzeitig spart die Gemeinde zwei große Bausparverträge an, die bis Ende 2025 ein Guthaben von etwa 1.026.800 Euro erreichen werden.
Plan zum Schuldenabbau
Durch kontinuierliche Tilgungen und die parallele Ansparung wird die Gesamtverschuldung der Gemeinde bis 2028 auf nur noch 1,1 Millionen Euro sinken. Nach heutiger Planung kann die Gemeinde ab diesem Zeitpunkt als schuldenfrei gelten. "Dieser Schuldenabbau kann sich, gerade im Hinblick auf die weiter fortgeführten Investitionen in die Infrastruktur unserer Gemeinde, durchaus sehen lassen", sagte Morgenroth. Er hob zudem hervor, dass die durchschnittlichen Zinsen für die Kredite bei günstigen 0,36 Prozent liegen.
Die allgemeinen Rücklagen der Gemeinde, einschließlich der Bausparguthaben, betrugen zum 31. Dezember 2024 rund 3,32 Millionen Euro, wovon 2,37 Millionen als freie Rücklagen gelten. Trotz der geplanten Rücklagenentnahme von 1,275 Millionen Euro aus dem Jahresüberschuss von 2024, bleiben Ende 2025 noch etwa 1,1 Millionen Euro an freien Rücklagen.
Bürgermeister Morgenroth zeigte sich optimistisch, dass die Gemeinde auch langfristig gut aufgestellt ist: "Mit einer soliden Finanzpolitik schaffen wir eine nachhaltige Grundlage für kommende Generationen."