Das Ehepaar Nicole und Ralf Ziegler hat eine Voranfrage gestellt, um ein Einfamilienhaus in der Nähe der Zehntbergstraße zu errichten. Das Grundstück ist an dem Feldweg in der Verlängerung der Straße „Am Sonnenhügel“. Von dort liegt einem beim Blick nach Süden das Werntal zu Füßen.
Ralf Ziegler durfte in der Sitzung zu Wort kommen und begründete, dass er und seine Frau sich in Arnstein umgesehen hätten. Dieses Grundstück gefalle ihnen am besten. Alle anderen träfen ihren Geschmack nicht so recht. Und wenn man schon einmal ein so endgültiges Vorhaben wie einen Hausbau angehe, dann sollte einem auch das Grundstück 100-prozentig zusagen.
Es liegt im Außenbereich und hat derzeit weder einen Wasser- noch einen Kanalanschluss und auch keine Erschließungsstraße. Horst Herold von der Stadtverwaltung erläuterte, dass eine Erschließung dieses einzelnen Grundstücks nicht genehmigungsfähig wäre. Um das benachbarte Baugebiet „Saumarkt“ zu erweitern, müsste man mehrere Grundstücke erschließen, bis man das fragliche erreicht.
Bürgermeisterin Linda Plappert-Metz sagte: „Ich halte es für verantwortungslos, noch weitere Flächen auszuweisen.“ Die Einwohnerzahl Arnsteins geht wie die anderer Gemeinden zurück. „Wir kriegen immer mehr Leerstand.“
Zur Erläuterung: Im Jahr 2003 hat die Stadt Arnstein am Sichersdorfer Berg mehr als 60 Bauplätze erschlossen. In den vergangenen fünf Jahren wurden davon etwa 20 bis 30 verkauft. Darüber hinaus gibt es weitere freie Bauplätze in der Kernstadt. In der gesamten Großgemeinde sind es etwa 200.
Wie solle sie den Bürgern erklären, dass einerseits die Stadt um den Verkauf von Bauplätzen kämpft und andererseits Geld in die Hand nimmt, um ein Baugebiet zu erweitern, fragte die Bürgermeisterin. „Wir sind eine Solidargemeinschaft.“
Bernd Röll hingegen liebäugelte mit dem Gedanken, dieses „Sahnestückchen“ von Arnstein zu erschließen. Es sei wichtig, gut verdienende Bürger an Arnstein zu binden. Diese zögen weitere interessante Leute nach sich.
Eine Abstimmung fand nicht statt. Linda Plappert-Metz beendete das Thema mit dem Angebot, zusammen mit den Bauinteressenten verschiedene Grundstücke in Arnstein in Augenschein zu nehmen.
Einer anderen Bauvoranfrage stimmten die Stadträte zu. Andrea und Franziskus Lorey aus Würzburg wollen ein Zweifamilienhaus Am Sonnenhügel 22 bauen, das in mehreren Punkten vom Bebauungsplan abweicht. Es überschreitet das Baufenster nach Nordwesten, hat eine andere Dachneigung und einen Kniestock von einem Meter Höhe.
Das als Projekthaus „TechNatur“ bezeichnete Gebäude soll eine Grundfläche von 25 mal 16 Quadratmetern bekommen. Hufeisenförmig umschließt es einen überdachten Innenhof, der 10,80 Meter hoch werden soll. Der umschließende Gebäudeteil ist acht Meter hoch geplant. Es soll nach ökologischen Gesichtspunkten gebaut werden. Um die Baufensterüberschreitung zu ermöglichen, wird das westlich angrenzende Feld mit erworben.
Einstimmig befürwortete der Stadtrat eine Reihe von Bauanträgen:
Erweiterung der landwirtschaftlichen Gerätehalle des Nebenerwerbslandwirts Wolfgang Kress in Halsheim mit Teilabbruch der Halle.
Dacherneuerung des Anwesens Marbacher Straße 2 in Reuchelheim. Franz Hofmann will das Dach des Erdgeschoss-Anbaus schräg aufs bestehende Dach ziehen.
Anbau eines Treppenhauses und Ausbau eines Stalles in der Musikantengasse 1 in der Gemarkung Reuchelheim durch Johann und Lilia Rebant.
Tekturplan zum Neubau des Einfamilienhauses von Bernadette Lendner.
Zudem soll in der Karlstadter Straße 19 eine 3,40 Meter breite und 2,50 Meter hohe Plakatwand errichtet werden.
„Da kann man sich Anregungen holen“, war der Kommentar der Bürgermeisterin zum Plan eines ansprechend gestalteten Einfamilienhauses in der Albin-Schaub-Straße 20 in Schwebenried. Tanja und Ralf Steinfeldt wollen eine Gaube mit einem asymmetrischen Tonnendach bauen. Sie weicht vom Bebauungsplan ab, da sie 3,40 statt 2,50 Meter breit wird und eigentlich Satteldächer vorgesehen sind. Auch hier erteilte der Stadtrat sein Einvernehmen.